
Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der Deutschen Bundesbank in Deutschland über 55.000 gefälschte Euro-Banknoten im Gesamtwert von 5,1 Millionen Euro entdeckt. Besonders betroffen waren 20- und 50-Euro-Scheine. Falschgeld zu erkennen, ist für jeden wichtig, der Bargeld verwendet, da Falschgeld nicht ersetzt wird. Dabei ist es ratsam, einige grundlegende Prüfmethoden zu kennen, um sich vor Betrug zu schützen. Ein erster Schritt ist der direkte Vergleich von verdächtigen Scheinen mit echten Banknoten.
Die goldene Regel für die Echtheitsprüfung: „Fühlen, sehen, kippen“
Die goldene Regel zum Erkennen von Blüten (Falschgeld im Gaunerjargon) lautet „Fühlen, Sehen, Kippen". Denn echte Euro-Banknoten verfügen über spezifische Sicherheitsmerkmale, die bei der Überprüfung auf Echtheit helfen. So gibt es zum Beispiel drei haptische Elemente, die Sie überprüfen können:
- Das Banknotenpapier eines echten Euroscheins fühlt sich griffig und fest an.
- Am rechten und linken Rand der Banknote befinden sich Schraffuren, die ertastet werden können.
- Auf der Vorderseite können Teile des Druckbildes als Relief ertasten werden.
Darüber hinaus gibt es weitere optische Sicherheitsmerkmale, die auf die Echtheit hinweisen: Ab 20 Euro befindet sich ein Sichtfenster auf dem Schein, das in das Hologramm integriert ist. Auch der Sicherheitsstreifen und das Porträt-Wasserzeichen zeugen von der Echtheit der Banknote, zumal sie schwer zu fälschen sind. Außerdem sind die Farben der Euro-Banknoten sehr differenziert. Wenn Ihnen die Farbintensität zu stark, zu blass oder zu unregelmäßig erscheint, könnte es sich um Falschgeld handeln. Fälscher neigen dazu, sich auf einzelne Sicherheitsmerkmale zu konzentrieren. Daher ist es ratsam, immer mehrere Merkmale gleichzeitig zu prüfen.
Der letzte Teil der goldenen Regel lautet „kippen“. Die Euro-Banknoten verfügen über eine spezielle Lackierung, die nicht nur die Haltbarkeit der Banknoten erhöht, sondern auch wichtige Sicherheitsmerkmale wie die Smaragdzahl enthält. Beim Kippen der Euro-Banknote wechselt die Farbe der Smaragdzahl auf der Vorderseite je nach Betrachtungswinkel von smaragdgrün zu tiefblau.
Geldprüfstifte zur schnellen Echtheitsprüfung von Banknoten
Für eine noch gründlichere Prüfung können Geldprüfstifte verwendet werden, die magnetische und UV-Merkmale prüfen. Diese Stifte ermöglichen eine schnelle Echtheitsprüfung und sind in chemischer und elektronischer Form erhältlich. Mit dem Chemikalienstift wird eine helle Stelle auf der Banknote markiert und nach kurzer Zeit die Verfärbung untersucht. Eine helle, gelbliche Färbung weist auf einen echten Geldschein hin, eine dunkle Färbung auf Falschgeld. Der elektronische Geldprüfstift überprüft automatisch die fluoreszierende Farbe entlang der Seriennummer der Banknote. Ist die Echtheit bestätigt, ertönt ein akustisches Signal.
Falschgelderkennung mittels UV-Lichtprüfung
Die Prüfung von Banknoten mit UV-Licht kann auch mit einem Geldscheinprüfer erfolgen, der häufig auch als "Safescan" bezeichnet wird. Diese Geräte machen die UV-Elemente während der manuellen Falschgelderkennung sichtbar oder prüfen die Banknoten vollautomatisch. Die UV-Elemente der Euro-Banknoten bestehen aus fluoreszierenden Fasern, die in den drei Farben Rot, Grün und Blau leuchten. Bei der Europa-Serie leuchten die Sterne der Europaflagge auf der Vorderseite sowie die Seriennummer und der Glanzstreifen auf der Rückseite unter UV-Licht. Zudem leuchtet das Hauptmotiv der Banknoten und ein Teil der großen Sterne grün.
Tipps zur Erkennung gefälschter Euro-Münzen
Auch bei Euro-Münzen ist Vorsicht geboten. Um eine gefälschte Münze zu erkennen, bedarf es jedoch keiner besonderen Fachkenntnisse. Wie bei Banknoten ist der erste Eindruck entscheidend, und der beginnt bereits bei der Oberfläche. Während echte Euro-Münzen scharfe Konturen und klar erkennbare Details aufweisen, neigen Fälschungen oft zu weichen Übergängen und unregelmäßigen oder fleckigen Oberflächen. Die Ränder echter Münzen sind in der Regel sauber und weisen verschiedene Riffelungen auf, während sie bei gefälschten Münzen oft unsauber und unregelmäßig sind. Achten Sie auch auf die Farbe. Gefälschte Münzen werden oft schnell fleckig oder die Beschichtung blättert ab. Wer einen Magneten zur Hand hat, kann damit die Echtheit der Münzen überprüfen. Die 1- und 2-Euro-Münzen sind in der Mitte magnetisch, die Ränder und die echten 10-, 20- und 50-Cent-Münzen nicht. Echte 1-, 2- und 5-Cent-Münzen haben dagegen eine starke magnetische Anziehungskraft.
Handlungsempfehlungen bei Verdacht auf Falschgeld und kostenlose Schulungen zur Falschgelderkennung
Bei Verdacht auf Falschgeld ist es wichtig, die Polizei zu informieren und die verdächtigen Banknoten bei der Bundesbank abzugeben. Denn wer Falschgeld weitergibt, macht sich strafbar.
Um sich umfassend über alle Sicherheitsmerkmale zu informieren, bietet die Europäische Zentralbank eine Übersicht an. Darüber hinaus bietet die Deutsche Bundesbank kostenlose Online-Schulungen zur Falschgelderkennung inklusive eines Tests an.