
Im Urlaub oder auf längeren Reisen lohnt es sich eine Kreditkarte dabei zu haben, die eine hohe Akzeptanz besitzt und am besten nur geringe Gebühren oder sogar kostenlos Bargeld zur Verfügung stellt. cardscout fasst für Sie alles Wissenswerte zum Thema kostenlos Geld abheben im Ausland zusammen und stellt Ihnen vier Kreditkarten vor, mit denen Sie ideal auf Reisen versorgt sind.
Welche Gebühren können im Ausland anfallen?
Die Bankensysteme weltweit sind komplex. Touristen sind häufig irritiert, weil sie die verschiedenen Gebühren nicht zuordnen können. Hier ein Überblick, welche Gebühren Banken, Sparkassen und Automatenbetreiber im Ausland erheben:
Auslandsgebühr
Die Auslandseinsatzgebühr wird auch Auslandseinsatzentgelt oder Fremdwährungsgebühr genannt und fällt an, wenn Sie Ihre Kreditkarte außerhalb der Euro-Zone einsetzen, also überall dort, wo eine andere Währung als der Euro gilt. Die Auslandseinsatzgebühr liegt bei deutschen Kreditkarten zwischen 0,5 und 3 Prozent der zu bezahlenden Summe.
Gebühren für Bargeldabhebungen
Bankgebühren für Bargeldabhebungen, oder auch Herausgeberentgelte genannt, können im In- und Ausland anfallen. Die Gebühr fällt beim Bargeld abheben an institutsfremden Automaten an und liegt innerhalb der Euro-Zone bei 1,5 bis 4 Prozent und außerhalb des Euro-Raumes bei durchschnittlich 5 Prozent. Manchmal sind die Kosten nicht auf Anhieb zu erkennen, da sie im Umrechnungskurs mit eingerechnet und erst auf dem Auszug angezeigt wird.
Es lohnt sich, vor Ihrem Urlaub bei Ihrer Bank nachzufragen, ob es Partnerbanken im Zielland gibt, bei denen Sie kostenlos Bargeld abheben können. Beispielsweise gehören die Deutsche Bank, die Barclays Bank und die Bank of America zur Global ATM Alliance, sodass Kunden in Filialen dieser Banken weltweit kostenlos Geld abheben können.
Automatengebühren
Automatengebühren werden vom Automatenbetreiber – das sind nämlich meist nicht die Banken selbst – erhoben. Diese Gebühr, auch als Betreiberentgelt bezeichnet, wird in der Regel beim Abheben des Geldes am Automaten angezeigt, sodass der Kunde sich noch dagegen entscheiden kann. Automatengebühren werden eher selten erhoben und das auch nur in Ländern wie den USA, Thailand, den Philippinen sowie in Mittel- und Südamerika.
Dynamic Currency Conversion (DCC)
Bei der Dynamic Currency Conversion (DCC) handelt es sich um eine undurchsichtige Kostenfalle. In Ländern außerhalb der Euro-Zone schlagen Geldautomaten Touristen immer wieder vor, die abzuhebende Summe automatisch von der Landeswährung in Euro umzurechnen. So soll der Karteninhaber einen Überblick darüber bekommen, wie viele Euro er gerade abhebt, ohne den Betrag selbst berechnen zu müssen. Auf den ersten Blick eine harmlose Funktion – manche Automatenbetreiber nutzen die Umrechnung allerdings aus und wählen besonders schlechte Wechselkurse oder flechten Gebühren in die Umrechnung ein. Wie hoch die Kosten des Automatenbetreibers ausfallen, ist häufig verschleiert und kaum herauszufinden. Auch in der späteren Abrechnung ist die Gebühr oft im Wechselkurs mit einberechnet und nicht extra aufgeführt. Vor allem in Polen, Tschechien, Großbritannien, Türkei und auch in der Schweiz, kommt es häufig zu den Gebühren.
Um hohe Aufschläge zu vermeiden, sollten Touristen die Umrechnung in Euro auf keinen Fall durchführen, sondern bei der Landeswährung bleiben. Dann liegt die Umrechnung des Betrags bei der heimischen Bank, die tagesübliche Wechselkurse heranzieht.
Die besten Kreditkarten für den Urlaub
Eine gute Kreditkarte für den Auslandsaufenthalt ist also eine Karte, die solche Gebühren und Kosten möglichst gering hält. Hier sind vier Kreditkarten, die ideal für den Einsatz im Ausland sind und mit denen sich günstig oder kostenlos Bargeld abheben lässt:
✓ weltweit kostenlose Bargeldabhebung
✓ Girokonto inklusive
✓ auch für Studenten und Gemeinschaften
✓ dauerhaft gebührenfrei
✓ Bäume pflanzen durch Ihre Ausgaben
✓ weltweit kostenlos Bargeld abheben
✓ dauerhaft 0 Euro Jahresgebühr
✓ weltweit kostenlos Bargeld abheben
✓ ohne Auslandseinsatzgebühr
Deutschland-Kreditkarte Classic:
✓ kostenlos im Ausland
✓ Bonussysteme und Rabatte
✓ kontaktloses Bezahlen
Mit der EC-Karte Bargeld abheben
Neben der Kreditkarte können Reisende ihre Girocard (früher: EC-Karte) im Ausland für Bargeldverfügungen nutzen.
Nur eine Girocard mit dem „Maestro“- oder „Cirrus“-Logo lässt sich weltweit an Geldautomaten mit dem entsprechenden Logo und für Kartenzahlungen einsetzen. Eine Girocard, die ein „V-Pay“-Abzeichen hat, kann nur europaweit genutzt werden.
Die Nutzung einer Girocard im nicht europäischen Ausland ist nicht zu empfehlen. Bei Girocards fallen in jedem Fall Gebühren an – vorausgesetzt die Karte wird überhaupt akzeptiert. Liegt das Reiseziel außerhalb Europas, lohnt sich die Anschaffung einer kostenlosen Kreditkarte ohne Auslandsgebühren. Oft brauchen Reisende spätestens eine Kreditkarte, wenn Sie einen Mietwagen oder ein Hotelzimmer buchen möchten. Vor allem Hotels im Ausland und Autovermietungen setzen eine Kreditkarte mit Verfügungsrahmen voraus, um über die Kreditkartendaten im Schadensfall eine Kaution einziehen zu können.
Innerhalb Europas reicht eine Girocard auf Reisen meist aus. Kartenzahlungen sind in jedem Fall kostenlos und Bargeldabhebungen sind mit einer Gebühr um die fünf bis sechs Euro veranschlagt.
Im Ausland mit Kreditkarte Geld abheben: Tipps
PIN nicht vergessen
Für Kartenzahlungen im Inland müssen Kreditkarteninhaber die PIN der Karte meist nicht wissen. Es reicht häufig eine Unterschrift auf dem Kassenbeleg. Beim Abheben von Bargeld müssen Inhaber dagegen immer ihre PIN eingeben – im Inland wie im Ausland. Karteninhaber sollten sich Ihre Kreditkarten-PIN daher gut einprägen
Notieren Sie Ihre PIN niemals. Schon gar nicht auf der Kreditkarte. Die Geheimnummer ist nur in Ihrem Gedächtnis sicher.
Melden Sie die Reise ihrer Bank
Bei Kreditkarten ist es ratsam, den Herausgeber vor Reiseantritt über die Reise zu informieren. Erhält die Bank keine Information zu einem bevorstehenden Auslandsaufenthalt, kann es passieren, dass sie die Karte nach der ersten Bargeldabhebung oder Kartenzahlung aufgrund eines Missbrauchsverdachts automatisch sperrt.
Verfügungslimit im Auge behalten
Wer plant, im Urlaub ein bisschen mehr auszugeben, sollte vor der Reise eine zeitlich begrenzte Erhöhung des Kreditkartenlimits bei der zuständigen Bank oder Sparkasse anfragen.
Bargeld mitnehmen
Es kann sinnvoll sein, schon vor Reiseantritt Bargeld in die Landeswährung umzutauschen und mitzunehmen. So sind Reisende gleich von Anfang an flexibel, was Zahlungen mit Karte oder Bargeld angeht. Das gesamte Reisebudget sollten Touristen allerdings nur auf kurzen Trips in bar mitnehmen. Zu groß ist die Gefahr, dass das Geld geklaut wird. In manchen Ländern ist die bargeldlose Zahlung üblicher als Zahlungen mit Bargeld. So zahlt man in den USA, Schweden, Norwegen oder Dänemark schon kleine Beträge oft mit Karte. Hier reicht es, eine sehr geringe Summe für den Notfall in bar dabei zu haben.
Reiseschecks als Alternative?
Reiseschecks (Traveller’s Cheques) waren früher ein bei Touristen beliebtes Zahlungsmittel. Heute sind die Reiseschecks nicht mehr verbreitet und werden in einigen Ländern gar nicht mehr akzeptiert. Beim Kauf der Reiseschecks fallen außerdem Kosten von etwa sechs Euro an. Kosten beim Einlösen am Reiseziel können dazukommen.
Zwei Karten mitnehmen
Für Auslandsaufenthalte bietet es sich immer an, zwei Kreditkarten zu kombinieren, beispielsweise eine Visa-Kreditkarte und eine Mastercard oder zwei Kreditkarten, die sich bezüglich der Gebühren und Reisezusatzleistungen ergänzen. Heben Sie die Karten getrennt voneinander auf. So haben Sie im Falle eines Kartenverlusts eine Ersatzkarte sofort zur Hand.
Achtsam sein beim Geldabheben
Kriminelle beobachten Geldautomaten gerne, um Touristen das frisch abgehobene Geld zu klauen. Karteninhaber sollten daher nur an Geldautomaten an belebten Orten, in Hotels, Einkaufscentern oder am besten in einer Bankfiliale Geld abheben und sofort gut verstauen.
Notieren Sie sich vor dem Reiseantritt die richtige Sperrnotrufnummer für Ihre Kreditkarte. Heben Sie die Nummer separat von Ihrem Bargeld und Ihrer Kreditkarte auf. Sollte Ihre Kreditkarte abhandenkommen oder gestohlen werden, müssen Sie die Karte sofort sperren.
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