
Grundsätzlich unterscheiden sich Kreditkarten in drei Karten-Arten: Charge Card, Debit Card und die „echte“ Credit Card.
Charge Card
Die Charge Card ist in Deutschland am gebräuchlichsten (die meisten Mastercards sind Charge Cards). Bei ihnen erstellt der Kreditkarten-Anbieter einmal im Monat eine Rechnung und bucht den aufgelaufenen Betrag vom vereinbarten Konto ab. Durch die zeitliche Verzögerung erhalten Sie für mehrere Wochen einen kostenlosen Kredit bzw. einen Zinsvorteil. Das ist günstig, wenn Sie unerwartete Ausgaben haben, beispielsweise eine Autoreparatur im Urlaub: Sie bezahlen erst einmal die Werkstattrechnung mit der Kreditkarte und brauchen sich erst nach der Rückkehr um die Kreditkartenabrechnung und den Ausgleich auf Ihrem privaten Konto zu kümmern.
Debit Card
Anders sieht die Kreditkartenabrechnung bei der Debit Card aus. Hier wird, ähnlich wie bei der Bank- oder früheren EC-Karte, der Betrag sofort vom Konto abgebucht. Inzwischen tauschen die ersten Banken die Girocard gegen eine Debit Card aus. Vorteil: Es sammeln sich nicht größere Beträge an, die dann mit einem Schlag fällig werden – eine nicht zu unterschätzende Gefahr, in die Schuldenfalle zu laufen. Auch Prepaid-Kreditkarten sind Debit-Karten, nur wird der Betrag unmittelbar vom Guthaben abgezogen.
Credit Card
Die dritte Variante, die Credit Card (eine Kreditkarte mit Kreditrahmen) ist das, was häufig als „echte“ Kreditkarte bezeichnet wird: Sie ist eine Charge Card verbunden mit der Wahlmöglichkeit, die fällige Summe auf einen Schlag oder in Raten zu zahlen. Für den ausstehenden Betrag werden allerdings Zinsen fällig, die über denen des Dispo-Kredits eines normalen Kontos liegen. Diesen „Kredit“ kann man in festen Raten abzahlen, deren Höhe frei wählbar ist, wobei nur ein Mindestbetrag festgelegt ist (in der Regel 50 Euro); Sondertilgungen sind jederzeit möglich. Die bekanntesten Kreditkarten dieses Typs sind die American-Express-Karten, aber auch viele Visa-Karten bieten diese Möglichkeit der Kreditkartenabrechnung.
Kreditkartenabrechnung sofort prüfen
Egal, welchen Kreditkarten-Typ Sie benutzen: Die Abrechnungen sollten Sie immer sorgfältig prüfen und die Original-Belege nicht voreilig vernichten. Die Kreditkartenabrechnung enthält alle Abbuchungen, Gutschriften (zum Beispiel die Ausgleichszahlung für die vorherige Rechnung), alle angefallenen Gebühren (Bargeld abheben, Auslandseinsatzgebühr) und weist auch den Umrechnungskurs für Zahlungen in Fremdwährungen aus. Bei Ungereimtheiten oder Falschbuchungen sollten Sie sich unbedingt sofort mit der Emissionsbank in Verbindung setzen und am besten gleich schriftlichen Einspruch einlegen; die Einspruchsfrist beträgt nämlich im Allgemeinen nur vier bis sechs Wochen nach Eingang der Kreditkartenabrechnung.
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