
Malta, Australien und Neuseeland führen den Risikoindex an, während Russland das geringste Risiko aufweist.
Die unterschätzte Gefahr: Gestohlene Kreditkarten im Dark-Web und der Schatten dahinter
Die digitale Welt, in der wir leben, gaukelt uns oft eine Sicherheit vor, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Täglich werden Tausende von gestohlenen Kreditkarten auf Marktplätzen im Dark-Web verkauft. Dabei handelt es sich aber nicht nur um einfache Zahlungsmittel, die gestohlen werden. Hinter diesen Karten verbergen sich wertvolle persönliche Informationen, mit denen Betrüger Identitätsdiebstahl oder Phishing-Angriffe durchführen können.
Um die Gefahren des Kreditkartenmissbrauchs besser zu verstehen, haben Experten von NordVPN acht große Dark-Web-Marktplätze analysiert und dabei einen Datensatz von sechs Millionen Kreditkarten untersucht. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Stichprobe nur einen kleinen Teil der im Dark-Web verfügbaren gestohlenen Zahlungsinformationen darstellt. Experten gehen davon aus, dass dies nur die "Spitze des Eisbergs" ist, da bei rund 63 Prozent der Karten auch andere persönliche Daten wie Wohnadresse, E-Mail-Adresse, Telefonnummer und sogar die Sozialversicherungsnummer gestohlen wurden.
Kreditkartendiebstählen nach Ländern: Deutschland auf Platz 15
Unter den untersuchten Kreditkarten befinden sich über 26.000 deutsche Karteninhaber. Deutsche Zahlungskarten sind im Vergleich weniger betrugsanfällig, wie der Card Fraud Risk Index von NordVPN zeigt. Auf einer Skala von null bis eins liegt der Betrugsrisiko-Index für deutsche Karten bei nur 0,28. Zum Vergleich: Malta hat mit eins das höchste Risiko, gefolgt von Australien mit 0,91 und Neuseeland mit 0,84. Die USA belegt den fünften Platz. Trotz des vergleichsweise niedrigen Risiko-Index gehört Deutschland weltweit zu den am stärksten betroffenen Ländern. Es liegt bei der Anzahl der gestohlenen Zahlungskartendaten auf Platz 15 von 98 Ländern.
Interessanterweise weist Russland den niedrigsten Risikowert auf, während China den vorletzten Platz belegt. Diese Ergebnisse scheinen die bisherigen Vermutungen zu bestätigen, dass groß angelegte Hacking-Aktivitäten vor allem in den angelsächsischen Ländern stattfinden und diese gezielt ins Visier genommen werden. Es wird deutlich, dass geografische Lage und kulturelle Aspekte bei der Verteilung des Risikos von Kreditkartenbetrug eine Rolle spielen.
Über die Hälfte der gestohlenen Karten stammen aus den USA
Mehr als die Hälfte der 6 Millionen analysierten gestohlenen Kreditkartendatensätze stammt aus den USA, nämlich 58,1 Prozent. Diese hohe Zahl ist wahrscheinlich auf die weit verbreitete Nutzung von Kreditkarten, die große Bevölkerungszahl und die starke Wirtschaft des Landes zurückzuführen. Interessanterweise erzielten die gestohlenen US-Karten auf den Marktplätzen des Dark-Webs einen vergleichsweise niedrigen Preis von 6,86 US-Dollar gegenüber einem Durchschnittspreis von 7,01 US-Dollar. Die teuersten Karten mit einem Durchschnittspreis von 11,54 US-Dollar kamen hingegen aus Dänemark. Der Durchschnittspreis der deutschen Kreditkarten beträgt lediglich 4,34 Euro. Diese Preisunterschiede spiegeln möglicherweise die Nachfrage und den Wert der gestohlenen Karten in verschiedenen Regionen wider.
Hier geht es zum vollständigen Bericht.
Was Sie tun können, um sich vor Kreditkartenbetrug zu schützen
Beunruhigend ist, dass der Diebstahl von Kreditkarteninformationen im Dark-Web weit verbreitet ist. Die Tatsache, dass persönliche Informationen mit den gestohlenen Karten verknüpft sind, erhöht das Risiko von Identitätsdiebstahl und Phishing-Angriffen erheblich. Es ist daher von größter Bedeutung, dass Einzelpersonen und Unternehmen ihre sensiblen Daten schützen und Maßnahmen ergreifen, um sich vor solchen Angriffen zu schützen. Dazu gehört, regelmäßig Kontoauszüge und Kreditkartenabrechnungen zu überprüfen, verdächtige Aktivitäten sofort zu melden und starke Passwörter zu verwenden. Darüber hinaus sollten Sicherheitssoftware und Firewalls auf dem neuesten Stand gehalten werden, um sich vor Hackerangriffen zu schützen.