
Die Anzahl kostenloser Girokonten in Deutschland nimmt weiter ab. Laut einer neuen Untersuchung von Barkow Consulting gibt es aktuell nur noch 1.771 Banken, die solche Konten anbieten. Das ist ein signifikanter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als es noch 1.924 kostenlose Angebote gab. Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig. Experten führen sie unter anderem auf steigende Kosten für Banken und den anhaltenden Niedrigzins zurück. Viele Geldinstitute sehen sich gezwungen, Gebühren einzuführen, um ihre Kosten zu decken.
Kostenentwicklung und Zinslage als Haupttreiber
Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt 2.500 Banken und Sparkassen analysiert. Dabei zeigt sich, dass der Trend zu immer weniger kostenlosen Girokonten anhält. Um ihre Einnahmen zu erhöhen, greifen viele Banken auf zusätzliche Gebühren oder höhere Mindestgeldeingänge zurück. Besonders betroffen sind dabei Kunden mit geringem Einkommen, für die kostenlose Konten oft die einzige Möglichkeit sind, Bankdienstleistungen ohne zusätzliche Kosten zu nutzen. Mit einem Durchschnitt von 5,44 Euro pro Monat für Girokonten steigen die Belastungen für die Kunden weiter. Einige Kontomodelle kosten sogar über 20 Euro pro Monat, das teuerste Angebot liegt bei 60 Euro.
Kostenlose Girokonten galten lange als Auslaufmodell, insbesondere während der Niedrigzinsphase. Trotz der jüngsten Zinswende und steigender Zinserträge haben Banken ihre Kontogebühren bisher nicht gesenkt. Von den derzeit 6.922 Kontomodellen für Privatkunden sind immerhin 1.771 – über ein Viertel – weiterhin ohne monatliche Grundgebühr erhältlich.