
Die Große Koalition beschloss, künftig eine staatliche Vergleichsplattform für Girokonten anzubieten, um die europäische Zahlungskontenrichtlinie zu erfüllen. Bis die der BaFin im Jahr 2022 verfügbar ist, hält die Stiftung Warentest ihren Girokonten-Vergleich kostenlos vor – quasi im Auftrag der Regierung.
Girokonten-Vergleich für Verbraucher
Seit Anfang April 2021 steht der kostenlose Girokonten-Vergleich der Stiftung Warentest für Verbraucher kostenlos zur Verfügung. Damit agiert das Unternehmen quasi im staatlichen Auftrag. Nur so kann Deutschland derzeit die so genannte europäische Zahlungskontenrichtlinie erfüllen. Diese sieht vor, dass alle Verbraucher Zugang zu mindestens einer objektiven kostenlosen Vergleichswebsite für Girokonten haben müssen. Nach dem die Vergleichsseite von Check24 Anfang 2021 nach nur fünf Monaten wegen heftiger Kritik aus dem Netz genommen wurde, hat die Große Koalition entschieden, künftig eine staatliche Vergleichsplattform anzubieten. Diese wird von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) im zweiten Quartal 2022 zur Verfügung gestellt. Bis dahin bietet die Stiftung Warentest ihren Vergleich kostenlos an.
Hier finden Sie ebenfalls kostenlos und unabhängig den Girokonten-Vergleich von Focus Online.
Der Stiftung Wartentest Girokonten-Vergleich
„Für ein Girokonto inklusive Girocard und Onlinebuchungen sollte niemand mehr als fünf Euro im Monat oder 60 Euro im Jahr bezahlen. Wer mehr zahlt, sollte einen Wechsel in Betracht ziehen.“ Zu diesem Schluss kommt die Stiftung Warentest auf Basis ihres Vergleichs von 316 Girokonten von mehr als 130 Banken. Aktuell steigen die Gebühren für Girokonten an. Im Vergleich zu 2019 sind die Gebühren für Girokonten im Jahr 2020 um 6,4 Prozent gestiegen. Binnen vier Jahren (2015-2019) summierten sich die Preissteigerungen auf insgesamt 25 Prozent. Grund dafür könnten die Folgen der Negativzinsen sein. Die Europäische Zentralbank (EZB) erhebt auf kurzfristige Einlagen der Banken einen Strafzins von 0,5 Prozent. Diese werden nicht direkt an private Kunden weitergereicht, allerdings könnte dies ein Grund für das Verteuern der Girokonten sein.