
Die Entscheidung ist jedoch noch nicht endgültig und es finden derzeit Gespräche auf Gesellschafterebene statt.
Giropay vor dem Aus?
Der Bezahldienst Giropay, einst als Herausforderer von PayPal ins Rennen geschickt, soll zum Jahresende eingestellt werden. Das berichtet das Branchenportal Finanz-szene.de in und die Süddeutschen Zeitung.
Hintergründe zu Giropay und Paydirekt
Paydirekt und die dazugehörige Bezahlmethode Giropay wurde ursprünglich mit dem Ziel gegründet, eine nationale Alternative zu PayPal zu schaffen. Die größten deutschen Banken, darunter die Deutsche Bank und die Commerzbank, hatten sich für das Projekt zusammengeschlossen und 2015 den Dienst Paydirekt ins Leben gerufen. Trotz hoher Investitionen blieben die Nutzerzahlen jedoch hinter den Erwartungen zurück, so dass 2020 eine Fusion mit Giropay erfolgte. Auch diese Maßnahme konnte dem Dienst keinen nachhaltigen Erfolg bescheren.
Noch keine endgültige Entscheidung getroffen
Eine offizielle Bestätigung der Einstellung gibt es bislang nicht. Eine Sprecherin der Betreibergesellschaft Paydirekt GmbH erklärte auf Anfrage von Finanz-szene.de lediglich, dass derzeit auf Gesellschafterebene Gespräche über die Zukunft von Giropay und der Betreibergesellschaft geführt würden.
Des weiteren soll Ende Juni das neue Payment-Wallet Wero der European Payments Initiative (EPI) an den Start gehen, ein länderübergreifendes Projekt, das auch von Banken unterstützt wird. Es ließe sich daher vermuten, dass die deutschen Banken ihre Kräfte nun auf diese neue paneuropäische Lösung konzentrieren wollen.
Ausblick auf die Zukunft des digitalen Zahlungsverkehrs
Mit der eventuell bevorstehenden Einstellung von Giropay würde ein weiterer Versuch enden, dem US-Giganten PayPal Paroli zu bieten. Trotz der Anstrengungen und finanziellen Mittel, die in Paydirekt und Giropay geflossen sind, konnte der erhoffte Durchbruch am Markt nicht erreicht werden.
Die Zukunft des digitalen Bezahlens in Deutschland wird daher zunehmend von internationalen Projekten wie EPI bestimmt, während sich nationale Initiativen neu ausrichten müssen. Ob Wero den gewünschten Erfolg bringen wird, bleibt abzuwarten.