Celsius Network meldet Insolvenz

Bitcoin-Crash: Nuri-Kunden verlieren ihre Einlagen

Das Berliner Startup Nuri warb mit bis zu drei Prozent Zinsen für sein Bitcoin-Ertragskonto. Das investierte Geld landete bei Celsius Network. Doch jetzt sorgt die Insolvenz des US-Krypto-Anbieters für Ausfälle, denn Nuri-Kunden des Bitcoin-Ertragskontos kommen nicht mehr an ihr Geld.

Celsius Network meldet Insolvenz.
Celsius Network meldet Insolvenz. © GettyImages/Westend61

Die Liquiditätskrise von Celsius Network hat weitreichende Folgen für deutsche Anleger. Gestern hat Celsius öffentlich bekannt gegeben, dass das Unternehmen einen Insolvenzantrag nach Chapter 11 des U.S. Bankruptcy Code gestellt hat.

Nuri-Kunden von Liquiditätsproblemen bei Celsius betroffen

Die Neobank Nuri hatte bis zuletzt mit 3 Prozent Ertrag pro Jahr für sein Bitcoin-Ertragskonto geworben, bei dem Celsius Network der zentrale Partner ist. Doch haben die Nutzer keinen Zugriff mehr auf ihre Krypto-Assets im Ertragskonto. Aufgrund extremer Marktbedingungen hat die US-amerikanische Krypto-Firma sämtliche Rückzahlungen an Anleger ausgesetzt und am 14.07.2022 Insolvenz gemeldet: „Der heutige Antrag folgt auf die schwierige, aber notwendige Entscheidung von Celsius im letzten Monat, die Auszahlungen, Swaps und Transaktionen innerhalb der Plattform zu pausieren, um das Geschäft zu stabilisieren und unsere Kunden zu schützen. Ohne ein Pausieren dieser Funktionen hätte dies zur Folge gehabt, dass Kunden, die als erste gehandelt hätten, vollständig ausgezahlt worden wären, während andere darauf hätten warten müssen, dass Celsius langfristige sowie illiquide Anlagewerte veräußert, bevor sie eine Rückerstattung erhalten."

Nuri betont, der Insolvenzantrag von Celsius beträfe nur das Bitcoin-Ertragskonto. Die Funktion zur Rückzahlung von eingesetzten Kryptowerten bleibt inaktiv. Alle anderen von Nuri angebotenen Produkte und Dienstleistungen, wie das Bankkonto, die Visa-Debitkarte, die Handelsfunktion, die Wallets und Vaults, die Sparpläne und die Nuri Pots funktionieren weiterhin wie gewohnt.

Nuri agierte als Vermittler zwischen seinen Endkunden und Celsius Network, das das Krypto-Kapital der Nuri-Nutzer auf dem Markt gehandelt und an andere Anleger gegen einen Zinssatz weiter verliehen hatte. Konkret bedeutet das nun für Nuri-Kunden mit einem Bitcoin-Ertragskonto, dass ihnen momentan der Zugang zu ihrem Geld verwehrt wird. Wie viele der 500.000 Kunden des Fintechs ein solches Konto nutzen und somit von den jüngsten Ereignissen betroffen sind, ist derzeit noch unklar.

Das bedeutet ein Insolvenzantrag nach Chapter 11

Chapter 11 ist ein Verfahren zur Restrukturierung ausstehender Verbindlichkeiten nach US-amerikanischem Recht. Aus der Erklärung von Celsius geht hervor, dass einzelne Gläubiger keine Forderungen mehr gegen Celsius geltend machen können, sondern dass die Rückzahlung von ausstehenden Verbindlichkeiten von Celsius in Anhängigkeit vom formellen Restrukturierungsverfahren erfolgt. 

Dazu hat Celsius die folgende Erklärung abgegeben: "Das Chapter-11-Verfahren bietet Celsius die beste Gelegenheit, das Unternehmen zu stabilisieren, eine umfassende Restrukturierung durchzuführen, die den Wert für alle Beteiligten maximiert, und aus dem Chapter-11-Verfahren herauszukommen, um in der Krypto-Industrie erfolgreich zu sein." (übersetzt aus dem englischen Originaltext). Darüber hinaus hat Celsius ein kurzes Erklärvideo über Chapter 11 für seine Kunden vorbereitet, das hier verfügbar ist (nur auf Englisch).

Die offizielle Ankündigung von Celsius kann hier ein gesehen werden. Weitere Informationen zum Chapter-11-Antrag, einschließlich der Gerichtsdokumente, werden hier veröffentlicht: https://cases.stretto.com/celsius

Laetitia Schäfer

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