Verbraucher im Finanzstress

Unzufriedenheit über hohe Lebenshaltungskosten wächst

Steigende Preise, schrumpfende Kaufkraft und Frust über Banken und Versicherungen – laut einer aktuellen Analyse von Brandwatch beschäftigen diese Finanzsorgen die Menschen in Deutschland mehr denn je.

Sowohl bei Online-Erwähnungen als auch bei Google-Suchen stehen Gespräche über Lebenshaltungskosten seit der Pandemie im Schlaglicht.
Sowohl bei Online-Erwähnungen als auch bei Google-Suchen stehen Gespräche über Lebenshaltungskosten seit der Pandemie im Schlaglicht. © Brandwatch

Die finanzielle Belastung der Verbraucher in Deutschland nimmt weiter zu. Laut dem aktuellen „Finance Trends 2025“-Bericht von Brandwatch, der Millionen von Online-Gesprächen zwischen Februar 2024 und Februar 2025 analysiert hat, dominieren Themen wie steigende Lebenshaltungskosten, sinkende Kaufkraft und wachsende Unzufriedenheit mit Finanzdienstleistern die Diskussionen im Netz. ​

Lebensmittelpreise im Fokus der Verbraucher

Mit 2,2 Millionen Erwähnungen verzeichneten Lebensmittelkosten den höchsten Anstieg unter den sieben analysierten Kategorien, darunter auch Miete, Energie und Versicherungen. Die Zahl der Erwähnungen stieg um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Verbraucher äußerten sich besorgt über steigende Preise und gleichzeitig sinkende Qualität, insbesondere in Restaurants. ​

Negative Stimmung bei Ausgaben und Sparverhalten

Die allgemeine Stimmung in Bezug auf Ausgaben ist überwiegend negativ: 68 Prozent der sentimentanalysierten Beiträge drücken Unzufriedenheit aus. Kritikpunkte sind unter anderem unerwartete Gebühren, schlechter Kundenservice und das Missverhältnis zwischen Preis und Leistung. Streaming-Dienste gerieten besonders in die Kritik, da Nutzer trotz steigender Abonnementpreise weiterhin mit Werbung konfrontiert werden. Auch beim Thema Sparen zeigt sich eine pessimistische Tendenz: 74 Prozent der Beiträge sind negativ gefärbt. Viele Verbraucher berichten von Schwierigkeiten, trotz Vollzeitbeschäftigung Geld zur Seite zu legen, und greifen zu drastischen Maßnahmen wie dem Umzug zurück ins Elternhaus oder der Aufnahme eines Zweitjobs.

Versicherungen und Altersvorsorge: Vertrauen schwindet

Versicherungen stehen ebenfalls im Zentrum der Kritik. Verbraucher beklagen sich über intransparente Policen, steigende Prämien und mangelnden Kundenservice. Die Diskussionen über Versicherungen haben im Vergleich zum Vorjahr zugenommen, wobei insbesondere Kfz- und Krankenversicherungen häufig erwähnt werden.​ Beim Thema Altersvorsorge zeigt sich ein Generationenunterschied: Während ältere Verbraucher sich auf traditionelle Rentenmodelle konzentrieren, suchen jüngere nach flexibleren und digitalen Lösungen. Die Unsicherheit über die finanzielle Zukunft ist jedoch generationenübergreifend spürbar.​

Fazit: Finanzdienstleister müssen handeln

Der Brandwatch-Bericht macht deutlich, dass Verbraucher zunehmend kritisch gegenüber Finanzdienstleistern sind. Unternehmen in diesem Sektor sollten auf diese Bedenken reagieren, indem sie transparente, faire und kundenorientierte Angebote entwickeln. Nur so können sie das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen und langfristige Beziehungen aufbauen.​

Weitere Informationen und detaillierte Analysen finden Sie im vollständigen Bericht von Brandwatch.

Jessica Krause

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