
Laut einer aktuellen Studie der Deutschen Bundesbank stehen dem Bargeld in Deutschland ungewisse Zeiten bevor. Die Studie, die mögliche Szenarien für das Jahr 2037 skizziert, warnt vor einer gefährdeten Akzeptanz und einem eingeschränkten Zugang zu Münzen und Geldscheinen.
Bargeld vor dem Aus?
Die Deutsche Bundesbank hat in einer aktuellen Studie drei Szenarien für die Zukunft des Bargelds im Jahr 2037 skizziert. Die Studie zeigt, dass die Akzeptanz von Bargeld als Zahlungsmittel in Deutschland innerhalb eines Jahrzehnts gefährdet sein könnte. In zwei von drei Szenarien wäre der Zugang zu Bargeld und dessen Akzeptanz nicht vollständig gewährleistet. Die Bundesbank betont die Notwendigkeit, die Wahlfreiheit im Zahlungsverkehr zu erhalten. Zu diesem Zweck hat die Bundesbank im Februar das Nationale Bargeldforum ins Leben gerufen. Unabhängig von den Szenarien soll der digitale Euro um die Jahrtausendwende eingeführt werden, wobei betont wird, dass er eine Ergänzung zum Bargeld sein soll. Die Studie betont, dass der Erhalt und die breite Nutzung von Bargeld kein Selbstläufer ist und unterstreicht die Bedeutung eines koordinierten Vorgehens aller Akteure im Bargeldkreislauf und der Politik.
Die drei Szenarien für das Bezahlen mit Bargeld im Jahr 2037
Die hyperdigitale Bezahlwelt
Das Szenario der hyperdigitalen Bezahlwelt beschreibt eine stark digitalisierte Gesellschaft, in der Bargeld aus dem Alltag nahezu verschwunden ist. Dadurch lohnt sich für Banken der Betrieb von Geldautomaten immer weniger und auch der Handel schränkt die Möglichkeit in Bar zu bezahlen wegen hoher Kosten ein. Der Zugang zu Bargeld und die Akzeptanz als Zahlungsmittel sind nicht mehr vollständig gewährleistet.
Die Bezahlwelt in der Bargeld-Renaissance
Das Szenario der Bargeld-Renaissance beschreibt eine teilweise Rückbesinnung auf das Bargeld und seine Vorteile. Die Bargeldnutzung geht zunächst zurück, stabilisiert sich aber in den 2030er-Jahren. Die Bevölkerung besinnt sich auf die Vorteile des Bargelds wie Anonymität beim Bezahlen und Unabhängigkeit von technischen Systemen.
Die verschwindende hybride Bezahlwelt
Im Szenario der verschwindenden hybriden Zahlungswelt hängt die Bargeldnutzung stark von den Lebensumständen ab. Der Handel fördert bargeldloses Bezahlen, der Zugang zu Bargeld verschlechtert sich kontinuierlich und die Bargeldnutzung schleicht aus.
Die Bundesbank betont, dass diese Szenarien keine Prognosen sind, sondern lediglich mögliche Entwicklungen und deren Schlüsse daraus. Die Studie betont, dass der Erhalt und die breite Verwendung des Bargelds keine Selbstläufer sind. In allen Szenarien nimmt die Bedeutung des Bargelds ab, doch die Bundesbank möchte die Wahlfreiheit der Bürger im Zahlungsverkehr sichern. Es ist wichtig zu betonen, dass Bargeld in keinem der drei Szenarien vollständig verschwindet. Der digitale Euro soll dabei eine Ergänzung zu Bargeld sein und nicht dessen Ersatz.