Vertrauen in Finanzdienstleister schwindet

Caliber-Bericht enthüllt: Kundentreue sinkt, Fintechs gewinnen an Vertrauen, während traditionelle Banken an Rückhalt verlieren

Der kürzlich veröffentlichte Caliber-Bericht liefert wichtige Einblicke in die öffentliche Wahrnehmung von Finanzinstituten. Die Studie zeigt unter anderem einen Rückgang der Kundenloyalität und ein wachsendes Vertrauen der jüngeren Generationen in Fintech-Unternehmen.

Vertrauen in Finanzdienstleister schwindet
Vertrauen in Finanzdienstleister schwindet © GettyImages/George Pachantouris

Die Ergebnisse zeigen auch, dass Verbraucher von Finanzinstituten zunehmend mehr als nur Finanzdienstleistungen erwarten.

Caliber-Bericht: Einblicke in die öffentliche Wahrnehmung von Finanzinstituten

Caliber, ein globaler Datenanbieter für Stakeholder Tracking, hat heute seinen „2023 Financial Services Reputation Report“ veröffentlicht. Die Studie bietet eine einzigartige globale Momentaufnahme der öffentlichen Wahrnehmung von Finanzinstituten und basiert auf den Antworten von über 10.000 Verbrauchern weltweit, die zwischen Januar und Mai befragt wurden. Der Vergleich der Ergebnisse mit einer früheren Studie aus dem Jahr 2021 zeigt wichtige Entwicklungen und Trends auf.

Rückgang der Kundentreue

Rund ein Viertel der Menschen weltweit (23 Prozent) geben an, dass sie in den nächsten 12 Monaten wahrscheinlich ihre Bank wechseln werden. In Deutschland ist es jeder Fünfte (19 Prozent), was einem Rückgang von 4 Prozent gegenüber 2021 entspricht. Dieser Rückgang der Kundentreue ist vor allem auf hohe Bankgebühren und das Gefühl zurückzuführen, dass die Banken nicht immer im Interesse ihrer Kunden handeln. So halten 31 Prozent der Menschen weltweit die aktuellen marktüblichen Bankgebühren für zu hoch.

Interessanterweise zeigen die Daten, dass neue Marktteilnehmer an Ansehen gewinnen. Obwohl die Menschen ihren Finanzdienstleistern insgesamt weniger treu sind als noch vor zwei Jahren, wird der Fintech-Sektor zunehmend als vertrauenswürdiger angesehen als der traditionelle Bankensektor. Auch wenn sich der Abstand seit 2021 weltweit verringert hat, bleibt der Trend klar erkennbar. „Die Daten zeigen deutlich, dass der Fintech-Sektor schnell an Popularität gewinnt, insbesondere in den USA, und dass die Kunden zunehmend bereit sind, zu Alternativen der traditionellen Finanzdienstleistungen zu wechseln. Banken, Versicherungen und andere Finanzdienstleister weltweit sollten diesen Trend ernst nehmen", sagte Shahar Silbershatz, CEO und Mitbegründer von Caliber.

Vertrauen in traditionelle Banken schwindet: Fintech-Unternehmen werden bei jüngeren Generationen immer beliebter

Die Auswirkungen dieser Kundenabwanderung sind erheblich und sollten die Finanzdienstleistungsbranche alarmieren. Der Caliber-Bericht zeigt, dass nur ein Drittel der Menschen weltweit Finanzdienstleister unterstützen, empfehlen oder für sie arbeiten würden. Das ist ein leichter Rückgang gegenüber 2021. Darüber hinaus sind 55 Prozent der Menschen mit den weltweit größten Marken im Bankensektor vertraut, ein Rückgang von 67 Prozent im Jahr 2021. In Deutschland hat die DZ Bank den höchsten Trust & Like Score als führendes traditionelles Bankinstitut.

Das Vertrauen der Verbraucher in traditionelle Banken sinkt im Vergleich zu aufstrebenden Anbietern aus dem Fintech-Sektor, wie der aktuelle Bericht zeigt. Obwohl der Bankensektor nach wie vor einen gewissen Bekanntheitsgrad genießt, äußerten 15 Prozent der Befragten negative Assoziationen in Bezug auf traditionelle Banken, während nur 2 Prozent dasselbe über Fintech-Unternehmen sagten. Dieser Trend wirkt sich auf die Wahrnehmung und das Verhalten der Verbraucher aus, insbesondere bei den Millennials und der Generation Z. Der Bericht zeigt, dass diese jüngeren Generationen Fintech-Produkte und ähnliche Dienstleistungen weitaus häufiger nutzen als die Generation X und die Babyboomer. Mehr als ein Drittel der 18- bis 24-Jährigen (36 Prozent) bevorzugt bereits Fintech- und Paytech-Alternativen wie Online-Zahlungen. Dies verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf für Finanzdienstleister, um jüngere Kunden an sich zu binden.

Verbraucher fordern mehr als nur Finanzdienstleistungen

Die neuesten Erkenntnisse von Caliber verdeutlichen, welche Faktoren für Verbraucher bei der Wahl eines Finanzdienstleisters ausschlaggebend sind. Der Bericht zeigt insbesondere Folgendes auf: Die Branche sollte sich stärker mit den Themen Ethik, Zugang zu Finanzmitteln und verantwortliches Investieren auseinandersetzen. Negative Assoziationen entstehen vor allem durch die konservativen Werte des Sektors, steigende Gebühren, Komplexität und den wahrgenommenen fehlenden Beitrag zur Gesellschaft. Verbraucher erwarten von Finanzinstituten zunehmend mehr als nur Finanzdienstleistungen.

Laetitia Schäfer

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