Zinswende und Dauerkrise beeinflussen Anlageverhalten

Deutsche Privatanleger: Rekordvermögen trotz Bargeldliebe und Zinswende

Trotz Dauerkrise und Bargeldvorliebe erreichen deutsche Privatanleger ein Rekordvermögen von über 7,7 Billionen Euro. Der XTB Markt Monitor zeigt, dass die Zinswende das Anlageverhalten beeinflusst: Boom bei höher verzinsten Produkten, deutlicher Rückgang der Bargeldanlage bis 2023.

Zinswende und Dauerkrise beeinflussen Anlageverhalten
Zinswende und Dauerkrise beeinflussen Anlageverhalten © Imago/imagebroker

Mit über 7,7 Billionen Euro erreicht das Geldvermögen trotz Dauerkrise und Bargeldverliebtheit neue Höchststände. Die Zinswende beeinflusst das Anlageverhalten nachhaltig, mit einem Boom bei höher verzinsten Produkten und einem deutlichen Rückgang der Bargeldanlage bis 2023.

Deutschland im Geldrausch: Rekordvermögen trotz Dauerkrise

Die Liebe der Deutschen zum Bargeld scheint sich zu wandeln, wie der XTB Markt Monitor in einer 25-jährigen Studie zum Anlageverhalten der Deutschen herausgefunden hat. Trotz einer anhaltenden Dauerkrise, die von zwei Vermögensblasen und sechs Anlagekrisen begleitet wurde, hat das Geldvermögen der Privatanleger mit über 7,7 Billionen Euro ein neues Rekordniveau erreicht.

Zinswende trifft Bargeldliebe: Wandel im Anlageverhalten

Die Deutsche Bundesbank präsentiert ihre umfassendste Einzelstudie zur Zukunft des Bargelds, während der XTB Markt Monitor zeigt, wie die Bargeldhaltung während der Zinskrise 2014 und der Covid-19-Krise einen Boom erlebte. Doch die Zinswende 2023 änderte alles: Die Neuanlage in Bargeld fiel auf das Niveau von 2013 zurück und die Bargeldhaltung der Privatanleger sank erstmals seit über 10 Jahren.

Historische Zinsjagd und Rückgang der Aktienanlage

Die Zinswende führte zu einer spektakulären Zinsjagd, bei der Privatanleger seit Anfang 2022 mehr als 260 Milliarden Euro in höherverzinsliche Produkte investierten. Dies übertrifft sogar die Rekordwerte aus den Jahren 2006/07. In der Jahresendrally 2023 verkauften Privatanleger per Saldo Aktien und die Wertpapierquote erreichte mit 27 Prozent den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen.

Einfluss vergangener Krisen und Ausblick

Frühere Krisen wie das Platzen der Dotcom-Blase haben das Anlageverhalten in Deutschland nachhaltig beeinflusst. Die Aktienanlage erholte sich erst fünf Jahre später. Seit der Zinskrise 2014 investieren deutsche Anleger wieder verstärkt in Fonds. Die Bargeldhaltung erlebte während der Zins- und Covid-19-Krise einen Boom, ist nun aber wieder auf das Niveau von 2013 zurückgefallen.

 

Insgesamt zeigt der detaillierte Blick des XTB Markt Monitors, wie deutsche Privatanleger trotz widriger Umstände ihr Geld geschickt anlegen und die aktuelle Zinswende ihre Spuren im Anlageverhalten hinterlässt. Die deutsche Finanzlandschaft bleibt dynamisch und Anleger müssen weiterhin flexibel auf Entwicklungen reagieren.

Felicitas Schäfer

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