Weltspartag: Trend der Deutschen zum Sparen

Deutsche sparsam trotz zurückgehender Corona-Einschränkungen

Am 29.10.2021 war wieder Weltspartag. Aus gegebenem Anlass wurden einige Umfragen zu den Spargewohnheiten der Deutschen veröffentlicht. Vor allem die jüngere Generation ist so sparsam wie nie zuvor.

Weltspartag
Weltspartag © gettyimages/BrianAJackson

Die Ergebnisse der Befragungen zeigen veränderte Sparangewohnheiten im Zuge der Pandemie und die steigende Inflation als größte Sorge der Deutschen. Die wichtigsten Erkenntnisse finden Sie hier.

Spargewohnheiten der Deutschen

Trotz der allmählichen Lockerungen der Einschränkungen aufgrund der anhaltenden Pandemie sind die Deutschen derzeit so sparsam wie nie zuvor. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), die anlässlich des Weltspartags durchgeführt wurde. So gaben 42 Prozent der Menschen an, ihren Konsum innerhalb des vergangenen Jahres verringert zu haben. Deutlich mehr als die Hälfte (65 Prozent) der Befragten wollen auch in Zukunft sparsam leben und weniger Geld ausgeben. Dieses Ergebnis ist überraschend, denn „zum einen wäre zum Ende der Krise hin zu erwarten, dass die Menschen das Leben wieder feiern und entgangenen Konsum nachholen. Zum anderen schätzen 43 Prozent der Menschen ihre gegenwärtige finanzielle Situation als ‚gut‘ oder sogar ‚sehr gut‘ ein. Sie hätten also die Möglichkeit zu konsumieren.“, so Helmut Schleweis, Präsident des DSGV. Dennoch bleiben die Deutschen sparsam. So wird für das Jahr 2021 auch eine deutlich höhere Sparquote erwartet als in den vergangenen Jahren. Grund für die Zurückhaltung hinsichtlich des Konsumverhaltens ist vor allem die Unsicherheit bezüglich der Zukunft. Dementsprechend haben rund 50 Prozent der Bevölkerung die Sorge, trotz aktuell guter finanzieller Lage die eigenen Vermögenswerte nicht halten zu können.

Infolgedessen entsteht nun zunehmend der Wunsch nach finanzieller Sicherheit. Diese Tendenzen werden auch durch eine Befragung des Meinungsforschungsunternehmens Civey in Kooperation mit N26 bestätigt. Denn 32 Prozent würden ihr erspartes Geld in Aktien und Investmentfonds anlegen, wohingegen dieser Wert 2020 noch bei knapp 27 Prozent lag.

Rückgang der physischen Bankfilialen

Zudem zeigt die Studie von Civey und N26, dass ein Großteil der Deutschen ihre Finanzen mittels digitaler Hilfsmittel verwalten. Das lässt sich auch durch den Rückgang der physischen Bankfilialen beobachten. So zeigt eine Auswertung von Statista, dass 2010 noch mehr als 40.000 Bankstellen im Betrieb waren, während es rund 10 Jahre später nur noch knapp 27.000 sind. Der Abbau erklärt sich durch das veränderte Konsumverhalten, denn die finanziellen Angelegenheiten werden heutzutage zunehmend durch das Internet oder mit einer App abgewickelt.

Sparen mit Revolut

Auch Revolut bestätigt mit Zahlen den Trend der Deutschen zum Sparen. So wurden in Deutschland knapp 12 Millionen Euro durch die Nutzung des Aufrundungsfeatures „Vaults“ gespart, was einer Steigerung von rund 44 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr entspricht. Mit dieser Funktion können Nutzer ungerade Zahlungsbeträge aufrunden und erhalten so die Möglichkeit, Geld zurückzulegen. Auch nach dem Lockdown zeichnet sich eine steigende Tendenz im Sparverhalten der Deutschen ab. Denn seit Juni 2021 ist die Sparquote in der Revolut-App um knapp drei Prozent pro Person gestiegen.

Steigende Inflation als größte Sorge

Des Weiteren wird durch die Befragung des DSGV ersichtlich, dass die größte Sorge der deutschen Bevölkerung im Bezug auf die Vermögensbildung die steigende Inflation ist. So sind 73 Prozent der Befragten aufgrund des Wachstums der Inflationsrate besorgt.

Deutsche setzen weiter auf Girokonto und Bargeld

Eine repräsentative You-Gov-Umfrage im Auftrag von Check24 zeigt, wie Konsumenten heutzutage ihr Geld anlegen und welche Rolle dabei die steigende Inflation spielt. Im Zuge der Pandemie haben sich vor allem folgende zwei Geldanlagen durchgesetzt: Laut der Befragung legen 50 Prozent ihr Erspartes auf dem Girokonto an und weitere 26 Prozent bewahren ihr Vermögen in Form von Bargeld auf. Warum dies nachteilig ist, erklärt Dr. Christian Geist, Managing Director Finanzservice bei Check24: „Die Corona-Krise hat deutsche Sparer stark verunsichert und sie lassen ihr Geld lieber auf dem Girokonto liegen. Durch die gestiegene Inflation und Negativzinsen verlieren sie so allerdings Teile ihres Vermögens. Mit Tages- und Festgeldkonten lassen sich Effekte abfedern und das Geld ist sicher geparkt. Außerdem ist das Geld auf einem Tageskonto ähnlich schnell verfügbar, wie auf dem Girokonto.“

Check24
Check24 © Check24

Mittel gegen die Inflation

Um der steigenden Inflation entgegenzutreten, müsse der Ausstieg aus der ultra-expansiven Geldpolitik gewährleistet werden, erklärt DSGV-Präsident Schleweis. „Schritt eins sollte das Auslaufen der pandemiebedingten Sonderprogramme sein. Parallel dazu halten wir als Schritt zwei eine deutliche Erhöhung der Freibeträge bei den Einlagenfazilitäten für erforderlich. Und der dritte und ganz wichtige Schritt muss dann eine Überwindung der negativen Leitzinsen sein. Die EZB sollte in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres hierfür Perspektiven eröffnen“, erläutert Schleweis.  

Laetitia Schäfer

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