
Die verstärkte Nutzung von digitalen Kanälen, das Setzen auf Stabilität und Sicherheit und das Achten auf Nachhaltigkeit sind drei Verbrauchertrends, die im Finanzdienstleistungssektor besonders wichtig sind.
Die Studie von Capgemini
Rund ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie hat die Unternehmensberatung Capgemini eine Studie durchgeführt, um die neuen Verbraucher-Trends in Sachen Banken und Fintechs aufzudecken. Insgesamt wurden 11.000 Menschen aus 11 verschiedenen Ländern befragt. Dabei stellt sich heraus, dass Kunden das Analoge nicht missen wollen, aber zunehmend auf digitale Bequemlichkeit setzen. Stabilität und Sicherheit sind zwei Faktoren, die bei Bankgeschäften wichtig sind. Außerdem besteht die Forderung nach nachhaltigen Dienstleistungen.
Digitales Banking
Durch die zeitweise geschlossenen Bankfilialen steigt die regelmäßige Nutzung von Apps im Bankenbereich weltweit von 47 auf 55 Prozent an und explizit in Deutschland von 28 auf 37 Prozent. Doch trotz der erhöhten Nutzung digitaler Kanäle würden 40 Prozent der Befragten nach Aufheben der Kontaktbeschränkungen eine Filiale besuchen. Weltweit gaben 29 Prozent und in Deutschland 27 Prozent der Verbraucher an, langfristig Geschäftsstellen aufzusuchen. Capgemini betont, dass Banken und Sparkassen daher abwägen müssen, ob sie alle Vertriebswege auf Online-Kanäle umstellen möchten.
Stabilität und Sicherheit
Gerade in unsicheren Zeiten wie während der Corona-Pandemie suchen Kunden vermehrt nach Angeboten, die ihnen Stabilität bieten. 19 Prozent der Befragten wollen nun mehr sparen als vor Covid-19. Die weltweite Nachfrage steigt dabei von 32 Prozent vor der Pandemie auf 46 Prozent im Jahr 2020. In Deutschland steigt die Kennziffer von 26 auf 31 Prozent.
Nachhaltiges Banking
Das Thema Nachhaltigkeit hat besonders im vergangenen Jahr an Bedeutung zugenommen. 65 Prozent der Verbraucher wünschen sich, dass Banken ihren ökologischen Fußabdruck durch papierlose Prozesse, den Verbrauch erneuerbarer Energien und das Angebot biologisch abbaubarer Karten reduzieren. Weltweit 46 Prozent, bzw. in Deutschland 37 Prozent der Befragten ziehen es vor, trotz geringer Renditen in Anlagen zu investieren, die eine positive gesellschaftliche Wirkung haben. Auch würden weltweit 54 Prozent den Anbieter wechseln, sollte die eigene Bank negative Auswirkungen auf die Umwelt oder Gesellschaft haben. In Deutschland sind es 42 Prozent.