
Die Digitalisierung hat im Jahr 2024 weiter Einzug in die deutsche Finanz- und Versicherungsbranche gehalten und dabei das Verhalten der Verbraucher stark beeinflusst. Wie eine aktuelle Studie von Bitkom zeigt, wenden sich immer mehr Menschen von traditionellen Bankfilialen ab und nutzen verstärkt Online-Banking, digitale Bezahlsysteme sowie digitale Versicherungsabschlüsse.
Der digitale Wandel im Finanzsektor: Zahlen und Trends
Der Trend zum Online-Banking nimmt weiter zu. Laut der Bitkom-Studie wickeln inzwischen 90 Prozent der Deutschen ihre Bankgeschäfte digital ab. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Nutzung bei den über 65-Jährigen. Mobile Endgeräte wie Smartphones und Laptops sind besonders beliebt, wobei fast 42 Prozent der Befragten ausschließlich Online-Banking nutzen. Multi-Banking, also die Verwaltung von Konten bei verschiedenen Anbietern, hat sich für viele Verbraucher etabliert. Neben dem klassischen Online-Banking sind digitale Investmentprodukte wie Aktien, ETFs und Kryptowährungen stark im Kommen. 28 Prozent der Deutschen haben bereits in Kryptowährungen investiert oder ziehen dies in Betracht. Trotz des gestiegenen Interesses bestehen jedoch Vorbehalte aufgrund von Unsicherheit und Angst vor Wertverlust.
Kontaktloses Bezahlen und digitale Versicherungen auf dem Vormarsch
Kontaktloses Bezahlen ist mittlerweile in nahezu allen Altersgruppen verbreitet. 98 Prozent der Befragten bezahlen kontaktlos, wobei 59 Prozent dies per Smartphone oder Smartwatch abwickeln. Die Nutzung von Bargeld nimmt weiter ab und 73 Prozent der Befragten wünschen sich, dass alle Geschäfte eine digitale Bezahloption anbieten. Auch der digitale Versicherungsabschluss ist etabliert: 79 Prozent der Deutschen haben bereits eine Versicherung online abgeschlossen und 56 Prozent nutzen Vergleichsportale, um Tarife zu vergleichen. Dennoch werden digitale Versicherungsangebote nur mit „ausreichend“ bewertet.
Die Digitalisierung hat das Finanzverhalten erheblich verändert und ermöglicht eine flexiblere, schnellere und bequemere Verwaltung der Finanzen. Die zunehmende Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) wird als Chance gesehen, die Finanzplanung zu verbessern, wobei 26 Prozent der Befragten KI-gestützte Finanzberatung wünschen. Dieser digitale Wandel ist eine Antwort auf die gestiegenen Erwartungen der Verbraucher, die mehr digitale Möglichkeiten und eine bessere Benutzererfahrung von ihren Finanzdienstleistern erwarten. Der Bitkom-Bericht zeigt klar: Die Digitalisierung wird das Finanzwesen in den kommenden Jahren weiter prägen und die Interaktion der Verbraucher mit Banken, Versicherungen und digitalen Finanzprodukten revolutionieren.