
Die Anzahl der Bargeld-Transaktionen ist dagegen signifikant gesunken.
Verändertes Bezahlverhalten der Deutschen
Das Einkaufs- und Bezahlverhalten der Deutschen hat sich durch die Corona-Pandemie in den letzten zwei Jahren nachhaltig verändert. Die Ergebnisse der EHI-Studie „Zahlungssysteme im Einzelhandel 2022“ zeigen, dass Verbraucher immer häufiger die Karte zum Bezahlen verwenden. Insgesamt kauften die Deutschen in den vergangenen zwei Jahren pandemiebedingt zwar weniger ein, gaben dafür aber 2021 erneut mehr Geld pro Einkauf als noch im Jahr zuvor aus. Zudem ist die Anzahl der Bargeld-Transaktionen deutlich gesunken.
Kartenzahlungen im stationären Einzelhandel auf dem Vormarsch
Der Anteil der Kartennutzung am Umsatz im stationären Handel zeigt, dass die Präferenzen der Kundschaft immer mehr in Richtung Kartenzahlung gehen. Seit 2019 ist ihr Umsatzanteil von 50,5 auf 58,8 Prozent gestiegen. Auch der Transaktionsanteil der Karte ist um mehr als 10 Prozentpunkte von 26,1 auf 37,9 Prozent angestiegen. Dabei ist die Girocard im Jahr 2021 zur stärksten Zahlungsart noch vor der Barzahlung geworden. Der Anteil der Kreditkarte liegt mit einem Plus von 0,5 Prozentpunkten bei 9 Prozent.


Online-Handel gewinnt an Bedeutung
Nicht zuletzt aufgrund der Kontaktbeschränkungen zeigen die Ergebnisse der Studie, dass Verbraucher den physischen Handel seltener aufsuchen, dann aber nennenswert mehr einkaufen. Gleichzeitig wird ein wesentlicher Anteil der Einkäufe außerhalb des täglichen Bedarfs online getätigt. Diesen Trend bestätigen die Zahlen: Die Anzahl der Ladeneinkäufe ist innerhalb von zwei Jahren von 20 Milliarden auf 16,6 Milliarden gesunken. Währenddessen ist nach den ersten Berechnungen des EHI der Online-Umsatz in diesen zwei Jahren von rund 60 Milliarden Euro auf mindestens 100 Milliarden Euro angestiegen.
Paypal auf dem Weg zur beliebtesten Zahlungsmethode im Online-Handel
Eine weitere Studie der EHI im Bereich Online-Payment zeigt, dass die Deutschen beim Online-Shopping zunehmend auf den Bezahldienst Paypal setzt. Der Anteil der Online-Käufe, die 2021 per Rechnung bezahlt wurden, ist zwar um 2,1 Prozentpunkte auf 28,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken, dennoch bleibt der Rechnungskauf die umsatzstärkste Zahlungsart. Allerdings dicht gefolgt von dem Online-Bezahldienst Paypal: Mit 28,2 Prozent lag das Wallet nur knapp dahinter und machte ein Plus von 3,3 Prozentpunkten. Auf Platz drei der umsatzstärksten Zahlungsarten im E-Commerce lag 2021 das Lastschriftverfahren/Bankeinzug (17,4 Prozent), gefolgt von der Kreditkarte (11,4 Prozent).
Gesamtergebnis: Girocard als umsatzstärkste Zahlungsart im E-Commerce und Einzelhandel
Aufgrund der zunehmenden Bedeutung des Online-Handels ergaben die Ergebnisse der EHI ein neues Bild für 2021. In der Gesamtbetrachtung löste die Girocard mit einem Anteil von 34,7 Prozent den Bargeldanteil (31,5 Prozent) ab. Die drittstärkste Zahlungsart ist die Kreditkarte (9,5 Prozent), gefolgt vom Lastschriftverfahren/Bankeinzug (8,2 Prozent). Paypal überschritt erstmals mit 5,3 Prozent die Fünf-Prozent-Schwelle.
