
Mastercard Womenics-Studie 2024
Anlässlich des Equal Pay Day am 6. März 2024 hat Mastercard mit der repräsentativen Studie Womenomics 2024 erneut den Zusammenhang zwischen Finanzen und Gehalt untersucht: Die Ergebnisse zeigen, dass in Deutschland finanzielle Themen am Arbeitsplatz immer noch tabuisiert werden und Frauen sich häufig allein gelassen fühlen. Der Gender Pay Gap spielt dabei eine entscheidende Rolle für die finanzielle Selbstbestimmung von Frauen und beeinflusst ihr Wohlbefinden.
Gender Pay Gap beeinträchtigt finanzielle Selbstbestimmung
Die Mastercard-Umfrage zeigt, dass 23 Prozent der Frauen in Deutschland den Gender Pay Gap als Einschränkung ihrer finanziellen Selbstbestimmung empfinden. Der Gender Pay Gap liegt in Deutschland bei 18 Prozent, was laut Statistischem Bundesamt einem durchschnittlichen Lohnunterschied von 4,46 Euro pro Stunde entspricht. Selbst bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Berufserfahrung beträgt die bereinigte Lohnlücke immer noch sechs Prozent. Die Bedeutung der finanziellen Unabhängigkeit wird deutlich, wenn man bedenkt, dass 40 Prozent der Befragten angeben, dass die finanzielle Eigenverantwortung ihr Selbstvertrauen gestärkt hat.
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit oft nur Wunsch - Arbeitgeber gefordert
Das Gehalt ist der entscheidende Faktor für finanzielle Freiheit und Selbstbestimmung. Arbeitgeber stehen in der Verantwortung, für Gleichbehandlung zu sorgen. Die Mastercard-Studie zeigt jedoch, dass nur 18 Prozent der Frauen angeben, dass ihr Arbeitgeber konkrete Maßnahmen ergriffen hat, um ihre finanzielle Situation zu verbessern. Solche Maßnahmen können beispielsweise Equal-Pay-Richtlinien oder Unterstützung bei der Altersvorsorge sein. Von den befragten Männern gibt dagegen mehr als jeder Vierte (27 Prozent) an, dass sein Arbeitgeber spezielle Programme oder Regelungen anbietet.
Staatliches Engagement: Mehrheit der Frauen sieht wenig Initiative für Chancengleichheit
Doch wie können Frauen finanzielle Freiheit und Selbstbestimmung erlangen? In Deutschland gilt seit 2017 das Entgelttransparenzgesetz. Trotzdem wurde der Equal Pay Day in den letzten zehn Jahren lediglich vom 21. März auf den 6. März verschoben. Dies spiegelt die zurückhaltende Wahrnehmung staatlicher Initiativen durch die Bundesbürgerinnen wider: Nur 18 Prozent der Frauen haben den Eindruck, dass die Regierung Maßnahmen ergriffen und Programme aufgelegt hat, um ihre finanzielle Benachteiligung zu bekämpfen.
Tabu-Thema Geld: 40 Prozent schweigen über die Finanzen am Arbeitsplatz
Die Tabuisierung von Finanzthemen führt eindeutig zu einem Mangel an Vergleichbarkeit unter den Kollegen. In Deutschland herrscht Schweigen über Geldangelegenheiten am Arbeitsplatz: Vier von zehn Frauen sprechen nicht darüber, 27 Prozent haben sich noch nie mit Kollegen darüber ausgetauscht und für 13 Prozent sind Finanzen ein generelles Tabuthema im Team. Mehr als 40 Prozent der Befragten haben Bedenken hinsichtlich der Vertraulichkeit, wenn es darum geht, offen über ihre Gehalts- und Vermögenssituation zu sprechen. Dennoch legt mehr als die Hälfte der Frauen (55 Prozent) großen Wert auf Transparenz und Ehrlichkeit in finanziellen Angelegenheiten.
Jede fünfte Frau in Deutschland fühlt sich bei Geldfragen gestresst oder ängstlich
Fast jede fünfte Frau (17 Prozent) in Deutschland gibt an, emotionalen Stress oder Angst zu verspüren, wenn sie an ihre Finanzen denkt. Bei den Männern sind es nur halb so viele (acht Prozent). Zudem schämt sich fast ein Viertel der Frauen (23 Prozent), über ihre finanzielle Situation zu sprechen.
Bei der wirtschaftlichen Teilhabe und den Chancen liegt Deutschland laut Weltwirtschaftsforum mit Platz 88 von 147 Ländern im hinteren Mittelfeld. Arbeitgeber können hier einen entscheidenden Beitrag leisten und die Weichen für mehr Chancengleichheit stellen. Mastercard setzt sich aktiv für die finanzielle Teilhabe und Gleichstellung von Frauen in Europa und weltweit ein. Durch kontinuierliche Anstrengungen will das Technologieunternehmen eine Zukunft gestalten, in der Gleichberechtigung und Chancengleichheit nicht nur Ideale, sondern gelebte Realität sind, damit Frauen ihr volles Potenzial entfalten können.
Methodik
Die Studie basiert auf den Ergebnissen einer repräsentativen Online-Panelstudie, die vom Forschungsinstitut Vitreous World im Auftrag von Mastercard durchgeführt wurde. Befragt wurden Frauen und Männer zwischen 18 und 64 Jahren. Im Zeitraum vom 2. bis 7. Januar 2024 wurden insgesamt 12.146 Personen in zwölf europäischen Ländern befragt: Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kroatien, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Schweiz, Spanien und Tschechien. In Deutschland nahmen 1.015 Personen an der Umfrage teil.