
Eine Studie der RBR zeigt, dass sich die weltweite Nutzung von Geldautomaten verändert. Das führt zu einem Rückgang des Angebots. Aus Kostengründen bündeln einige Betreiber ihre Geldautomaten.
Covid-19 führt zu langsamerem Wachstum und vorübergehenden Schließungen von Geldautomaten
Die Anzahl an Geldautomaten weltweit ist laut RBR, ein strategisches Forschungs- und Beratungsunternehmen, im Jahr 2020 leicht gesunken. Der asiatisch-pazifische Raum verzeichnete den stärksten Rückgang, was vor allem auf den anhaltenden Wandel in China hin zu bargeldlosen Zahlungsmethoden und die damit verbundene geringere Nachfrage nach Bargeld zurückzuführen ist. In China wurden 50.000 Geldautomaten entfernt, was mehr als die Hälfte des gesamten globalen Rückgangs ausmacht. Auch die Corona-Pandemie spielt eine erhebliche Rolle in diesem Umschwung. Grenzsperrungen und Reiseverbote senkten die Nachfrage nach Bargeld. Außerdem förderten die Regierungen bargeldlose Zahlungen als hygienische Alternative.
Nachfrage nach Bargeld und die finanzielle Eingliederung
Trotz des Gesamtrückgangs verzeichnete fast die Hälfte aller Märkte im Jahr 2020 einen Anstieg der Zahl der Geldautomaten. Bargeld ist vielerorts immer noch das am häufigsten verwendete Zahlungsmittel, was die Nachfrage nach Geldautomaten antreibt. Die finanzielle Eingliederung ist weiterhin ein wichtiger Treiber, da viele Länder nach wie vor unterversorgt sind und Geldautomaten ein kosteneffizientes Instrument zur Ausweitung des Zugangs zu Bankdienstleistungen darstellen. Die Nachfrage nach Bargeld und das Streben nach finanzieller Inklusion fördern den Einsatz von Geldautomaten im Nahen Osten, Afrika, in Lateinamerika, Mittel- und Osteuropa sowie im asiatisch-pazifischen Raum, und zwei Drittel aller Märkte werden wachsen. Laut RBR wird die weltweite Anzahl der Geldautomaten bis 2026 trotzdem sinken, da bargeldlose Zahlungen in vielen Märkten das Bargeld weiter zurückdrängen.
Banken bündeln Ressourcen bei der Bereitstellung von Geldautomaten
Der Kostendruck veranlasst Banken in immer mehr Ländern, das Pooling oder die gemeinsame Nutzung von Geldautomaten in Betracht zu ziehen. Dies bietet den Betreibern die Möglichkeit, den Zugang zu Bargeld aufrecht zu erhalten und gleichzeitig die Betriebskosten zu senken. So führt zum Beispiel die abnehmende Nutzung von Bargeld in Regionen wie Westeuropa dazu, dass einige Banken ihre Geldautomaten zusammenlegen, was die Zahl der Geldautomaten voraussichtlich weiter senken wird.