
Auf welches alternative System die Sparkassen nach der Abschaffung der Maestro-Funktion setzten, lesen Sie hier.
Maestro-Aus: Sparkasse stellt Visa-Debitkarte vor
Bereits im Oktober 2021 kündigte Mastercard an, sein Maestro-Produkt einzustellen: Ab dem 1. Juli 2023 werden in Europa keine neuen Girokarten mit Maestro-Funktion mehr ausgegeben. Dieser Service ist vor allem wichtig, wenn es um Zahlungen im Ausland geht. Denn das Girokartensystem funktioniert als solches nur in Deutschland. Damit die Einsatzfähigkeit im Ausland weiterhin gewährleistet werden kann, haben diverse Kreditinstitute schon vor Monaten damit begonnen, ihre Kunden mit einer Debitkarte von Mastercard oder Visa auszustatten. Nun stellt die Sparkasse auf ihrer speziell für diesen Zweck eingerichteten Internetseite "echtesmultitalent.de" die neue Lösung für ihre Kunden vor: Aus der Girocard wird eine Visa-Debitkarte.
Das kann die neue Sparkassen-Visa-Debitkarte
Da es sich bei der neuen Sparkassen-Card um eine Debitkarte handelt, werden alle mit der Karte getätigten Zahlungen direkt vom Girokonto abgebucht, wohingegen bei echten Kreditkarten die Abbuchung aller Beträge nur einmal im Monat erfolgt. Zudem lässt sich die Debitkarte durch die Kooperation mit der US-amerikanischen Kreditkartengesellschaft problemlos im Ausland nutzen. Außerdem unterstützt die neue Geldkarte der Sparkasse mobiles Bezahlen per Smartphone.
Allerdings gibt es auch einen Nachteil, den die Umstellung zumindest im Moment mit sich bringt: Einige Einzelhändler erkennen die neue Debitkarte noch nicht an. Konkret bedeutet das, dass es in bestimmten Geschäften - zumindest Stand heute – passieren kann, dass die neue Sparkassen-Card nicht akzeptiert wird. In solchen Situationen empfiehlt es sich, nach dem Ende der Maestro-Karte ab Juli 2023 dennoch eine Alternative in der Tasche zu haben.
Visa-Debitkarte nur als Teil der Sparkassen-Lösung für das Maestro-Aus
Ob und ab wann die neue Visa-Debitkarte für Sparkassen-Kunden verfügbar ist, kann sich von Region zu Region unterscheiden. Das sei davon abhängig, ob die lokalen Sparkassen das Kartenmodell anbieten wollen. Denn die neue Visa Debitkarte der Sparkasse ist nur ein Teil der Lösung, die auf die Abschaffung der Maestro-Funktion folgt. So berichtet Finanz-Szene.de in einem exklusiven Bericht über ein Rundschreiben des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV): Demnach sollen 59 Prozent der benötigten Kartenmenge eine Mastercard-Debit-Lösung umfassen, 40 Prozent eine Visa-Debit- oder V-Pay-Lösung und ein Prozent eine „Girocard only“-Lösung.
Seit zwei Jahren gibt es bereits die Co-Badge-Lösung mit Mastercard-Debit. Diese hat sich allerdings kaum durchgesetzt: So bieten bis dato erst rund zwei Dutzend Sparkassen ihren Kunden die neuartige Karte an. Dennoch soll sich Mastercard die künftige Zusammenarbeit mit den meisten großen und kundenstarken Metropol-Sparkassen gesichert haben und bei den mehr als 100 Instituten, die zu Visa wechseln, soll es sich überwiegend um Institute mittleren und kleineren Zuschnitts handeln, berichtet Finaz-Szene.de. Spannend bleibt jedoch, wie die Entscheidungen im Genossenschaftslager ausfallen, denn hier starten die Testbetriebe mit Co-Badge-Lösungen erst im November.