Weros Bekanntheit wächst

ING bindet Bezahldienst Wero ins Girokonto ein

Der europäische Bezahldienst Wero wird durch die ING mit angeschoben. Eine aktuelle Umfrage des Vergleichsportals Verivox zeigt: Bekanntheit und Nutzung haben sich seit dem Herbst 2024 nahezu verdoppelt.

Wero ist ab sofort bei der ING verfügbar.
Wero ist ab sofort bei der ING verfügbar. © Wero, ING

Die ING sorgt für Schub: Deutschlands größte Direktbank hat Wero in ihre Banking-App integriert. Kunden können ab sofort kostenfreie Peer-to-Peer-Zahlungen in Echtzeit durchführen – einfach per Telefonnummer, ohne IBAN. Der Betrag landet in zehn Sekunden direkt auf dem Konto – ganz ohne Zwischenanbieter oder Wallets. Auch das Anfordern von Geldbeträgen ist mit wenigen Klicks möglich. Nach digitaler Aktivierung ist der Dienst sofort verfügbar und funktioniert bereits mit Nutzern in Deutschland, Frankreich und Belgien. Nach Einschätzung von Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH, zeigt dieser Schritt, dass auch große Finanzinstitute an den nachhaltigen Erfolg einer europäischen Alternative glauben.

Das ING-Konto im Überblick

Fünf Euro Aktivierungs-Prämie in Sparkassen- und BW-Bank-App

Neben der ING sind weitere deutsche Geldhäuser mit an Bord bei Wero: Die Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisen-Banken mischen ebenso mit wie die Deutsche Bank mit ihren Töchtern Postbank und Norisbank, dazu die BBBank, BW-Bank, Sparda Bank und PSD Bank – auch Revolut unterstützt den Service. Bis zum 14. September 2025 erhalten Kunden von Sparkassen und BW-Bank fünf Euro Prämie, wenn sie den Dienst bis dahin in ihrer jeweiligen App freigeschaltet haben.

Jeder dritte Deutsche kennt Wero

Ein Jahr nach dem offiziellen Marktstart im Juli 2024 ist Wero inzwischen 30 Prozent der Deutschen bekannt. Im Oktober 2024 lag der Wert noch bei 12 Prozent. „Die gestiegene Bekanntheit von Wero ist das Ergebnis umfangreicher Marketingmaßnahmen durch die beteiligten Banken“, sagt Verivox-Geschäftsführer Maier. „Für den nachhaltigen Erfolg wird es aber entscheidend sein, ob es Wero mit der geplanten Einführung weiterer Bezahlfunktionen in Zukunft gelingen wird, für die breite Masse der Konsumenten einen echten Mehrwert gegenüber mächtigen Konkurrenten wie Paypal und Co. zu schaffen.“

Nutzung bleibt überschaubar

Der Funktionsumfang von Wero ist bislang auf Peer-to-Peer-Zahlungen, also Geldtransfers in Echtzeit von einem Konto zum anderen, beschränkt. Voraussetzung dafür ist, dass beide Nutzer ihr Konto für den Bezahldienst freigeschaltet haben. Laut Verivox-Studie gaben 108 von 1.031 Befragten an, ihr Konto bereits für Wero registriert zu haben – das entspricht rund zehn Prozent. Vier Prozent haben den Dienst auch praktisch für Geldtransfers eingesetzt, doppelt so viele wie noch im Oktober 2024. Maier verwies allerdings darauf, dass diese Zahlen angesichts des begrenzten Funktionsumfangs noch keine verlässlichen Rückschlüsse auf die langfristigen Erfolgsaussichten zuließen. „Die Ergänzung einer Bezahlmöglichkeit für Online-Einkäufe dürfte zur ersten richtungsweisenden Nagelprobe werden, ob sich der Bezahldienst langfristig einen festen Platz im Alltag der Verbraucher erobern kann.“

Vertrauen in den Erfolg von Wero wächst

Trotz der noch überschaubaren Nutzung hat sich das Vertrauen in die Zukunft des Bezahldienstes verstärkt: 45 Prozent der Befragten gehen inzwischen davon aus, dass sich Wero langfristig im Wettbewerb behaupten kann. Im Herbst 2024 lag dieser Wert noch bei 39 Prozent.

Bislang ermöglicht Wero ausschließlich sogenannte Peer-to-Peer-Zahlungen, also Echtzeit-Überweisungen von einem Konto zum anderen per Telefonnummer oder E-Mail. Voraussetzung ist, dass beide Nutzer ihr Konto für den Dienst freigeschaltet haben. Eine Funktion für Gemeinschaftskonten folgt in Kürze, künftig sollen auch Zahlungen im Online- und Einzelhandel möglich sein sowie Transaktionen mit Dienstleistern.

Methodik

Das Meinungsforschungsinstitut Innofact befragte im Auftrag von Verivox im August 2025 insgesamt 1.031 Personen zwischen 18 und 79 Jahren. Grundlage ist ein ISO-zertifiziertes Online-Panel mit rund 500.000 Teilnehmenden. Die Ergebnisse sind repräsentativ für Alter, Geschlecht und Bundesland.

Die Befragten wurden unter anderem gefragt, ob ihnen Wero bekannt ist, ob sie den Dienst bereits ausprobiert haben und ob sie glauben, dass sich Wero langfristig gegen große Wettbewerber wie PayPal behaupten kann.

Laetitia Schäfer

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