Kryptobank Nuri ist pleite

Insolvenzverfahren: Was passiert mit dem Geld von Nuri-Kunden?

500.000 Nuri-Kunden hatten kurzzeitig keinen Zugriff auf ihr Konto. Die Kryptobank meldete am Dienstag Insolvenz an und der Zugang über die Smartphone-App war nicht möglich. Allerdings stellte Nuri den Kontozugriff am Mittwoch wieder her.

Fintech Nuri meldet Insolvenzverfahren an
Fintech Nuri meldet Insolvenzverfahren an © Nuri

Aufgrund der Beantragung eines Insolvenzverfahrens der Neobank Nuri am Dienstag kamen rund 500.000 Kunden nicht mehr an ihr Geld. Der Kontozugang ist allerdings wieder hergestellt. Doch wer haftet nun für die Einlagen?

500.000 Nuri-Kunden hatten zeitweilig keinen Zugriff mehr auf ihr Geld

Die Berliner Neobank Nuri, zuvor bekannt unter dem Namen Bitwala, hat am Dienstag Insolvenz angemeldet. Weil zeitweilig auch der Kontozugang über die Smartphone-App nicht mehr möglich war, bangen rund 500.000 Kunden um ihr Geld. Laut Nuri ist der Kontozugriff am Mittwoch aber wieder möglich.

Dass Nuri in einer finanziellen Schieflage steckte, habe sich für Insider seit Wochen angedeutet, berichtet das Bankenportal „Finanz-Szene“ . So hatte Nuri bereits infolge des Krypto-Crashs und der Insolvenz des US-Kryptoverleihers Celsius Verluste erlitten. Über Celsius lief ein sogenanntes Bitcoin-Sparbuch der Neobank, für das Kunden drei Prozent Zinsen erhielten. Allerdings waren die Kursverluste beim Bitcoin im Jahr 2022 bislang weitaus größer als dieser Vorteil.

Dem Management um CEO Kristina Walcker-Mayer sei es zudem nicht gelungen, neue Geldgeber oder gar einen Käufer zu finden, berichtet „finanz-szene.de“. Zwischenzeitlich soll es laut „t3n“ Gespräche mit einem US-Investor gegeben haben, die ergebnislos blieben.

Nuri besitzt keine Vollbank-Lizenz

Etwas kompliziert stellt sich nun die Haftung dar: Nuri selbst besitzt nämlich gar keine Vollbanklizenz, sondern wickelt den Bankbetrieb mit Hilfe der Solarisbank ab. Diese hat sich darauf spezialisiert, Bankgeschäfte als „Banking as a service“ anzubieten; diverse deutsche Fintechs sind dort Kunde. Laut Nuri sind die Guthaben der rund 500.000 Kunden dennoch von der Insolvenz nicht betroffen. „Euro-Einlagen und Krypto-Vermögen in Custodial Wallets sind über die Solarisbank AG bzw. die Solaris Digital Assets GmbH geschützt“, heißt es in der Insolvenz-Mitteilung vom Dienstag.

Debit-Kreditkarte funktioniert noch

Für zusätzliche Unsicherheit sorgte, dass Kunden am Dienstag zeitweilig nicht mehr über das Smartphone auf ihr Konto zugreifen konnten. Laut einer Nuri-Sprecherin handelte es ich dabei aber nur um ein technisches Problem. Der Zugriff auf die Konten sei mittlerweile wieder uneingeschränkt möglich, sagte die Sprecherin FOCUS Online. Das gelte auch für Zahlungen mit der Kreditkarte von Nuri. Nuri hat Debit-Kreditkarten ausgegeben, die nur auf Guthabenbasis funktionieren.

Nuri kündigte an, man wolle nun ein Sanierungskonzept erarbeiten und die Produkte und Dienstleistungen „bis auf Weiteres unverändert“ fortführen. Das heißt: Die Guthaben der Kunden bleiben erst einmal auf den Nuri-Konten erhalten.

Sollte der Betrieb doch noch komplett eingestellt werden, wäre laut Finanz-Szene die Solarisbank für die Einlagen verantwortlich. Sie müsste die Gelder dann zu einer möglichen Käufer-Bank transferieren oder auf ein vom Kunden gewähltes Konto überweisen. Doch bis es soweit ist, werden vermutlich noch einige Wochen oder gar Monate ins Land gehen. Die meisten Kunden dürften diese Geduld nicht aufbringen.

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Felicitas Schäfer

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