Steigende Kosten im Einzelhandel

Kartenzahlung: Zunahme globaler Debitkarten belastet Einzelhandel mit steigenden Kosten

Der Trend zur Verwendung globaler Debitkarten anstelle der weit verbreiteten Girocard im deutschen Einzelhandel hat in jüngster Zeit zu steigenden Kosten für die Händler geführt. Der Handelsverband Deutschland (HDE) warnt vor den finanziellen Auswirkungen dieser Entwicklung.

Steigende Kosten für Kartenzahlungen im Einzelhandel
Steigende Kosten für Kartenzahlungen im Einzelhandel © GettyImages/Eugene Mymrin

Um dem entgegenzuwirken, fordert der HDE die Einführung einer verpflichtenden Co-Badge-Lösung, um die Wahl der günstigeren Zahlungsart zu ermöglichen.

Steigende Kosten im Einzelhandel: HDE fordert verpflichtende Co-Badge-Lösung für Kartenzahlungen

Der Trend zu Debitkarten anstelle der in Deutschland weit verbreiteten Girocard hat in jüngster Zeit zu steigenden Kosten für den Einzelhandel geführt. Insbesondere seit der Ankündigung von Mastercard, die Marke Maestro einzustellen, geben einige Banken bevorzugt Debitkarten großer internationaler Kreditkartenunternehmen aus. Der Handelsverband Deutschland (HDE) warnt vor den finanziellen Folgen dieser Entwicklung und fordert die Einführung einer verpflichtenden Co-Badge-Lösung.

Steigende Kosten für Kartenzahlungen im Einzelhandel

Die steigenden Kosten für Kartenzahlungen bereiten dem Handel zunehmend Probleme. Ein wesentlicher Grund dafür sei die wachsende Zahl globaler Debitkarten, für die vergleichsweise hohe betragsabhängige Entgelte zu entrichten sind, erklärt Ulrich Binnebößel, Leiter der Abteilung Zahlungsverkehr beim HDE. Der Umsatz mit diesen Karten hat sich fast vervierfacht. Eine aktuelle Studie des EHI Retail Institute für das vergangene Jahr zeigt, dass sich der Umsatz mit Kreditkarten kaum verändert hat (-0,57 Milliarden Euro), während der Umsatz mit globalen Debitkarten deutlich gestiegen ist. Im Jahr 2021 wurden nur 0,8 Prozent des Handelsumsatzes (3,44 Milliarden Euro) mit diesen Karten abgewickelt, im vergangenen Jahr waren es schon 2,9 Prozent (13,5 Milliarden Euro). Dementsprechend seien auch die Gebühren deutlich gestiegen, die im Gegensatz zur Girocard zusätzliche Systemgebühren enthalten, so Binnebößel weiter. Hinzu kämen pauschale Abrechnungsmodelle der Acquirer, die sich eher an den noch teureren Kreditkartengebühren orientierten.

HDE fordert zwei unabhängige Zahlungsverfahren auf einer Karte

Der HDE setzt sich für eine verpflichtende Co-Badge-Lösung ein, bei der Kreditinstitute zwei unabhängige Zahlungsverfahren auf einer Karte anbieten müssen, ähnlich wie es bisher bei der Girocard üblich war. Dies würde es dem Händler ermöglichen, in Absprache mit dem Karteninhaber die für den jeweiligen Geschäftsvorfall günstigere Zahlungsmethode zu wählen, erklärt Binnebößel. Im Inland ist dies in der Regel die Girocard. Einige Bankenverbände empfehlen diese Praxis bereits. Der HDE sieht darin eine Möglichkeit, die Kosten für den Handel zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit des Einzelhandels zu stärken. Durch eine einheitliche Co-Badge-Lösung könnten die Zahlungsprozesse vereinfacht und effizienter gestaltet werden, was letztlich auch den Verbrauchern zugute käme.

Laetitia Schäfer

Anzeige

awa7 Kreditkarte

awa7 Visa Kreditkarte

  • dauerhaft gebührenfrei
  • Bäume pflanzen durch Ihre Ausgaben
  • weltweit kostenlos Bargeld abheben

100 Kreditkarten im Vergleich

Worauf legen Sie bei Kreditkarten Wert?

Top-Ratgeber-Themen

Aktuelle Ratgeber-Themen