
Die Ergebnisse zeigen, dass 70 Prozent der deutschen Frauen im Jahr 2022 mehr investieren wollen und planen, ihre Investments um durchschnittlich 54 Prozent zu erhöhen. Gleichzeitig denkt jede zweite Frau, die nicht investiert, darüber nach, damit zu beginnen.
Female Investment Power
Im Jahr 2022 planen Frauen, ihre Geldanlagen um mehr als 50 Prozent aufzustocken. Das ergab eine repräsentative Studie der mobilen Bank N26. Dafür befragte das Finanzinstitut im Februar 2022 ca. 2.000 regelmäßig investierende und nicht investierende Frauen in Deutschland. Zum Vergleich wurden die Antworten der Frauen den Antworten einer gleichen Anzahl von männlichen Befragten gegenübergestellt. Denn Hindernisse wie das Lohngefälle führen oft immer noch dazu, dass Frauen im Vergleich zu Männern hinsichtlich der Geldanlage im Nachteil sind. Die Ergebnisse zeigen, dass deutsche Frauen, die regelmäßig investieren, 31 Prozent ihres Einkommens pro Monat anlegen, wohingegen diese Zahl bei Männern bei rund 37 Prozent liegt. Außerdem wird das Thema Geldanlage noch immer als von Männern dominiert angesehen (rund 86 Prozent der deutschen vertreten diese Ansicht).
Welche Anlageprodukte sind bei deutschen Anlegerinnen beliebt?
Die beliebteste Anlageoption der deutschen Frauen sind Versicherungsprodukte wie beispielsweise Lebensversicherung und Altersvorsorge (35 Prozent). An zweiter Stelle stehen Bankprodukte wie Sparkonten (33 Prozent). Aber auch Kryptowährungen sind im Anlageportfolio der Frauen stark im Kommen. Bereits jede dritte Anlegerin investiert in digitale Währungen. Das Schlusslicht bilden Immobilien und ETFs mit jeweils 23 Prozent. Im Vergleich dazu sind bei den Männern Kryptowährungen die beliebteste Anlageoption (40 Prozent), gefolgt von Aktien und Aktienoptionen (35 Prozent) und ETFs (33 Prozent).
Motive der Anlage-Entscheidungen von Frauen
Als wichtigste Gründe für das Anlegen nannten deutsche Frauen das Sparen für den Ruhestand, den Wunsch nach finanzieller Sicherheit für Familie oder Kinder und den langfristigen Vermögensaufbau. Die Studie zeigt außerdem, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis, langfristige Renditen und ein fundiertes Verständnis der Anlageoption zu den wichtigsten Kriterien für die Anlage-Entscheidung zählen. Interessant ist auch, dass nur 17 Prozent der Frauen Nachhaltigkeit als eine der drei wichtigsten Kriterien für die Investitionsentscheidung betrachten.
Warum viele Frauen nicht investieren
Das meistgenannte Hindernis für das Nicht-Investieren waren laut den Befragten fehlendes verfügbares Einkommen. Des Weiteren nannten 26 Prozent der deutschen Frauen Risikoaversion und Unsicherheit bezüglich der zukünftigen finanziellen Stabilität als Hürde bei der Investitionsentscheidung. Für die Teilnehmerinnen, die noch nicht investiert haben, zählten mangelndes Wissen (40 Prozent) und Risikoaversion (24 Prozent) zu den größten Barrieren. Um dem entgegenzuwirken, wünschen sich die meisten Frauen offene Gespräche über Vorteile und Risiken des Investierens (28 Prozent). Für deutsche Anlegerinnen ist mangelndes Wissen keins der Hauptprobleme, denn 84 Prozent fühlen sich sicher beim Treffen ihrer Anlage-Entscheidungen. Bei den Männern liegt dieser Wert mit 86 Prozent etwas höher.
Dennoch sind über die Hälfte der deutschen Frauen, die bisher noch nicht investieren, bereit, es in Erwägung zu ziehen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass vor allem Frauen im Alter von 18 bis 24 Jahren für zukünftige Investitionen offen sind.
„Es ist großartig zu sehen, dass das Investieren immer mehr zu einem Thema unter Frauen wird. Wir bei N26 wollen zu dieser Entwicklung einen proaktiven Beitrag leisten, indem wir den Dialog zwischen Frauen fördern und inklusivere Geldverwaltungs- und Anlageprodukte entwickeln. Unsere Forschung zeigt beispielsweise, dass sich der Anteil der Frauen, die Bitcoins halten, in den letzten drei Jahren verdreifacht hat. Allerdings ist der Anteil der Männer, die Bitcoins halten, sechsmal so groß. Es gibt noch viel zu tun und wir freuen uns darauf, eine für alle zugängliche Investmentbranche aufzubauen“, kommentiert Paula Mariani, Director of User Experience bei N26.
Welche Rolle spielt die Pandemie beim Investieren?
Als weiteren Grund für das nicht Investieren gaben die Teilnehmerinnen die Sorge über die aktuelle und mögliche zukünftige Pandemien an (24 Prozent). Dennoch zeigt die Studie, dass fast die Hälfte (46 Prozent) der Anlegerinnen genau so vorsichtig ist wie vor der Pandemie. Gleichzeitig gaben 42 Prozent der Frauen an, aufgrund von Covid-19 ihr Geld weniger risikoaffin anzulegen.
Des Weiteren reduzierten im Zuge der Pandemie 47 Prozent die Summe ihrer Anlagebeträge vor allem in den Bereichen von Luxusprodukten (34 Prozent), Möbeln bzw. Sammelstücken sowie Indexfonds (32 Prozent). Interessant ist auch, dass die Frauen, die seit Beginn der Pandemie ihre Investitionen erhöhten, dies in den Bereichen von Kryptowährungen und Aktien (23 Prozent) sowie Bankprodukten (22 Prozent) taten.