
Das Berliner Fintech Nuri ginge Ende 2022 pleite. Nun soll es unter dem alten Namen Bitwala wieder auferstehen.
Krypto-Startup Bitwala plant Comeback
Laut einem Bericht von Finance Forward plant Jan Goslicki mit einem kleinen Team einen Neustart der Krypto-App Bitwala. Bitwala soll wieder den einfachen Handel mit Bitcoin und Ethereum ermöglichen und zusätzliche Finanzfunktionen wie eine Kreditkarte anbieten.
Die Krypto-App Bitwala ging 2015 an den Markt und operierte seit dem Rebranding im Mai 2021 unter dem Namen Nuri. In Kooperation mit dem US-Krypto-Unternehmen Celsius bot das Berliner Fintech ein Bitcoin-Ertragskonto, über das Kryptowährungen gegen eine potenzielle Rendite von bis zu drei Prozent im Jahr verliehen wurden. Problematisch wurde es, als Celsius im Juli 2021 Insolvenz anmelden musste. In der Folge sprangen Geldgeber ab und die Nuri-Kundengelder in Millionenhöhe wurden eingefroren. Nach dem gescheiterten Versuch, neue Investoren in der Krise zu finden, ging letztendlich auch das Berliner Krypro-Startup im August 2022 in die Insolvenz. Rund 200.000 Kunden waren betroffen.
Neue Krypto-App geplant
Bitwala plant einen Neustart und hat den ehemaligen Head of Trading Dennis Daiber als CEO für das Unternehmen vorgesehen. Die ehemalige Nuri-Chefin Kristina Walcker-Mayer wird dem neuen Team hingegen nicht angehören. Wie Finance Forward berichtet, kann Bitwala für den Neustart auf Teile der Insolvenzmasse von Nuri zurückgreifen. Die Markenrechte und die Technologie gehören Claret Capital Patners, einem Wagniskapitalgeber, der auch an dem neuen Unternehmen beteiligt sein wird.
Das Geschäftsmodell bleibt grundsätzlich gleich: Bitwala will den einfachen Handel mit den großen Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum ermöglichen. Der große Unterschied wird sein, dass die
Das Geschäftsmodell von Bitwala bleibt im Wesentlichen unverändert. Das Unternehmen will seinen Kunden den einfachen Handel mit den führenden Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum ermöglichen. Der große Unterschied wird sein, dass die Kunden ihr Geld in einer sogenannten Self-Custodial Wallet selbst verwalten können, ohne ein Bankkonto für Fiat-Geld zu benötigen.
Nuri bot seinen Kunden eine Bankkarte inklusive Konto an und arbeitete dafür mit dem Fintech Solaris als Bankpartner zusammen. In sogenannten Vaults konnten die Kunden ihr Geld selbst verwalten. Diese Vaults stehen nun im Mittelpunkt der neuen Bitwala-App. Das Unternehmen will aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und sich darauf konzentrieren, nicht von einem Partner abhängig zu sein und möglichst keine Berührungspunkte mit der Bankenregulierung zu haben, um auf die teure Banklizenz zu verzichten, die Nuri benötigte.
Die Nuri-Träume seien zu groß gewesen
Das neue Bitwala ist derzeit auf der Suche nach Investoren und will einiges anders machen als beim ersten Mal: Die Träume von Nuri seien zu groß gewesen – deshalb wolle man nun auch mit einem kleinen Team starten, das „aus eigener Kraft am Markt bestehen kann und nicht nur nach Runway und VCs plant“, erklärt Goslicki. Vor allem die Partnerschaft mit dem Krypto-Verleiher Celsius sei ein zentraler Faktor der Probleme von Nuri gewesen. Über die eigene Krypto-App vermittelte das Unternehmen Gelder an Celsius: Zeitweise seien mehr als 40 Millionen Euro an den Krypto-Verleiher geflossen. Nach der Insolvenz stehen jedoch viele deutsche Nuri-Kunden immer noch ohne ihr Geld da. Zudem stellt sich die Frage, ob sie ausreichend über die Risiken der Investitionen aufgeklärt wurden. Es bleibt also abzuwarten, ob Bitwala mit seinem neuen Ansatz erfolgreich sein wird und den Kunden ein sicheres und zufriedenstellendes Anlageerlebnis bieten kann.