
Eine repräsentative Studie des IT-Branchenverbands Bitkom zeigt: Die Mehrheit der Deutschen (56 Prozent) glaubt, dass Neobanken dauerhaft neben etablierten Banken auf dem Markt existieren werden. Weitere 14 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass Neobanken die klassischen Filialbanken vollständig verdrängen werden. Demgegenüber gehen nur 15 Prozent davon aus, dass es sich lediglich um einen kurzfristigen Trend handelt, der schnell wieder abklingt.
Ein Viertel der Deutschen kann sich vorstellen, in Zukunft alle Finanzangelegenheiten über das Smartphone zu erledigen und neun Prozent haben bereits ein Konto bei einer Neobank eröffnet. Allerdings werden solche Konten bislang eher als Ergänzung zur bestehenden Bankverbindung genutzt, denn nur für 14 Prozent käme ein Hauptkonto bei einer Neobank in Frage.
Jüngere Generation deutlich aufgeschlossener gegenüber Smartphone-Banking
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen auch, dass es bezüglich der Akzeptanz von Neobanken deutliche Unterschiede in den verschiedenen Altersgruppen gibt. 38 Prozent der 18- bis 39-Jährigen stehen Smartphone-Banking aufgeschlossen und interessiert gegenüber. Nur 11 Prozent nehmen eine ablehnende bzw. kritische Haltung ein. Überwiegend skeptisch sind dagegen die 50- bis 62-Jährigen: Mehr als ein Drittel lehnt Neobanken ab, nur 17 Prozent sind interessiert. Bei den über 65-Järigen lehnen mehr als die Hälfte (56 Prozent) Smartphone-Banking ab und nur 10 Prozent sind interessiert.

Vor- und Nachteile von Neobanken
Als größte Vorteile von Neobanken nennen die Befragten eine einfache und schnelle Kontoeröffnung (43 Prozent), geringe Kosten (38 Prozent) und Übersichtlichkeit (37 Prozent). Weitere Aspekte, die für Smartphone-Banking sprechen, sind die schnelle und kontinuierliche Verbesserung der Bankdienstleistungen (34 Prozent), der sichere Zugang auf dem Smartphone durch biometrische Identifikation (23 Prozent), eine größere Kostentransparenz (21 Prozent) sowie die digitale Darstellung, die dabei hilft, seine finanziellen Ziele zu erreichen (17 Prozent).
Der größte Nachteil ist laut den Befragten die fehlende Möglichkeit einer individuellen Beratung (45 Prozent). 33 Prozent bevorzugen es, in eine Filiale zu gehen und 28 Prozent reicht das klassische Online-Banking am Computer. Zudem hält rund ein Viertel Smartphone-Banking für zu kompliziert und vertrauen den klassischen Finanzinstituten mehr (20 Prozent).
Aber „gerade bei der individuellen Finanzberatung werden wir in den kommenden Jahren große Veränderungen sehen. Dazu gehört der Einsatz von Künstlicher Intelligenz für automatisierte persönliche Beratung ebenso wie der Einsatz von Videoberatung, die bequem, kostengünstig und unabhängig von Ort und Zeit in Anspruch genommen werden kann“, erklärt Bitkom-Präsident Joachim Berg.
Datenbasis
Grundlage für die Ergebnisse ist eine repräsentative Umfrage, für die Bitkom 1.003 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt hat.