
Laut der aktuellen Reise-Analyse des Mastercard Economics Institute verlängerten sich Reisen innerhalb Europas von durchschnittlich 3,2 Tagen (2019) auf 5,3 Tage (2024), also im Schnitt um zwei Tage. Deutschland verzeichnete eine Steigerung der Aufenthaltsdauer von 1,9 Tagen vor der Pandemie auf jetzt 4,5 Tage. Deutsche Urlauber investieren im Schnitt 12 Prozent ihres Reisebudgets in Erlebnisse und Nachtleben, was den höchsten Wert seit fünf Jahren darstellt. Städte wie Amsterdam, Barcelona und London zählen zu den europäischen Metropolen mit dem lebhaftesten Nachtleben. Weltweit stieg die Reisedauer von 4,5 auf 5,5 Tage. Besonders preiswerte und warme Reiseziele profitieren von diesem Trend.
Starke Performance der europäischen Reisebranche
Beliebte Reiseziele und Trends

Luxus- und Budgetreisen
Italien dominiert die Liste der teuersten Sommerreiseziele in Europa, mit beliebten Orten an der Adria und der Côte d'Azur. Günstigere internationale Ziele sind Städte wie Budapest, Bukarest, Prag und Warschau sowie spanische Küstenregionen. Zudem zeigt sich ein Trend zur Verlagerung der Reisen in die Nebensaison, was das Wachstum der Tourismusbranche unterstützt und Kapazitätsengpässe im Hochsommer vermeidet.
Europäische Urlauber bevorzugen zunehmend die Nebensaison
Die jüngsten Analysen zeigen, dass immer mehr europäische Touristen die Hochsaison (Juli bis August) meiden und stattdessen in der Nebensaison (Mai bis Juni und September bis Oktober) verreisen. In den letzten zehn Jahren ist der Anteil der Übernachtungen in der Europäischen Union während der Nebensaison um 1,8 Prozentpunkte gestiegen. Dieser Trend unterstützt das kontinuierliche Wachstum des Reiseverkehrs in Europa, da die Kapazitäten in den Sommermonaten häufig ausgelastet sind.
Besonders stark ist diese Verlagerung in den Mittelmeerländern wie Griechenland, Italien, Kroatien und Portugal zu beobachten. Aber auch in nördlichen Ländern wie Dänemark, Finnland, den Niederlanden und Schweden entscheiden sich immer mehr Urlauber für die Nebensaison, um überfüllte Destinationen, hohe Preise und drohende Hitze zu vermeiden.Nebensaison gewinnt an Bedeutung

Dr. Peter Robejsek, Geschäftsführer von Mastercard Deutschland, betont: „Der Tourismus in Europa zeigt sich weiterhin robust und wird durch einen steigenden Zustrom von US-Amerikanern gestärkt, die es in beliebte Reiseziele wie Portugal, Spanien und das Vereinigte Königreich zieht. Unsere Beobachtungen zeigen eine bemerkenswerte Verschiebung in die Nebensaison, da europäischen Reisende sich für die milderen Monate Mai bis Juni sowie September bis Oktober entscheiden und die überfüllte Hochsaison im Sommer meiden. Darüber hinaus wird die Erlebniswirtschaft in Europa weiter zunehmen. Die Reisenden neigen eindeutig dazu, Reiseziele auszuwählen, die wertvolle Erlebnisse und Authentizität versprechen.“
Die Untersuchung basiert auf anonymisierten Transaktionsdaten aus 74 Märkten und zeigt, dass die Reisebranche trotz globaler Unsicherheiten boomt.