
Revolut, Europas größtes Fintech-Unternehmen, hat kürzlich sein Vermögensverwaltungs-Angebot im Wert von 8,5 Milliarden Euro in eine eigenständige App ausgegliedert, wie Bloomberg berichtet. Damit tritt das Unternehmen in Konkurrenz zu ähnlichen Angeboten wie Robinhood, eToro, Bitpanda und Trade Republic. Die neue App, genannt Revolut Invest, bietet fast 5.000 Vermögenswerte, darunter US-amerikanische und europäische Aktien, börsengehandelte Fonds, Rohstoffe und Anleihen sowie neue Produkte wie Differenzkontrakte.
Invest-App bietet zahlreiche Funktionen
Für Aktien- und Anleihenanlagen wird entweder eine Pauschalgebühr von 0,25 Prozent oder 1 Euro erhoben, während Gebühren für CFDs variieren können. Wer das Abo "Trading Pro" abschließt, profitiert von höheren Investitionslimits, niedrigeren Provisionssätzen (0,12 Prozent) und zahlt keine Mindestgebühr für Aktien und ETFs. Die eigenständige App wird außerdem Analysen und Marktnachrichten sowie verlängerte Handelszeiten umfassen. Das Programm läuft unabhängig von Revoluts Bank-App, neue Nutzer benötigen letztere nicht. Wer bereits eine Banking-App von Revolut in Gebrauch hat, kann sein Portfolio auf die Invest-App übertragen und dort weiter verwalten. Rolandas Juteika, Revoluts Head of Wealth and Trading, erklärt: "Die App wird derzeit in Griechenland, Dänemark und der Tschechischen Republik getestet und soll bis Ende des Jahres in weiteren europäischen Ländern eingeführt werden." Zudem plant Revolut, die Anzahl der handelbaren Vermögenswerte bis Jahresende zu verdoppeln. Krypto-Assets sind in der App vorerst nicht verfügbar, diese haben die Briten bereits im Heimatland unter der Marke Revolut X ausgegliedert, hierbei sind mehr als 100 Token mit 0 Prozent Maker- und 0,09 Prozent Taker-Gebühren handelbar.
Zunehmende Aktivität im Investmentbereich
Mit der eigenständigen App erhofft sich Revolut, neue Kunden anzusprechen, die bisher nicht die Bankdienstleistungen des Unternehmens nutzen. Dies geschieht vor dem Hintergrund der Zinswende in den USA und der EU. Niedrigere Zinsen machen risikoreichere Investments attraktiver, während das traditionelle Sparen durch sinkende Zinsen an Attraktivität verliert. Etwa 5 Prozent der Revolut-Nutzer gelten als aktiv und tätigen mehr als einen Handel pro Woche, während rund 20.000 Kunden für die Premium-Abonnementstufe Trading Pro angemeldet sind. Revolut verzeichnete Ende Juni 2024 rund 45 Millionen Kunden, von denen bereits mehr als 3 Millionen Nutzer Wertpapierdienstleistungen nutzen. Das verwaltete Vermögen hat sich von 3 Milliarden Euro Ende 2023 auf 8,5 Milliarden Euro fast verdreifacht.