
Die Ergebnisse stammen aus einer im Oktober 2022 von Dyanta durchgeführten Umfrage.
Weltspartag und finanzielles Wohlbefinden
Finanzielles Wohlbefinden: Worauf kommt es an?
Geht es um den Umgang mit Geld, ist Kontrolle der größte Hebel, der zu finanziellem Wohlbefinden führt. So geben 30 Prozent der Befragten an, dass es für sie am wichtigsten ist, die Kontrolle über die persönlichen Finanzen zu haben und den eigenen Kontostand zu kennen. Der am zweithäufigsten genannte Aspekt (17 Prozent), der mit finanziellem Wohlbefinden verknüpft ist, ist die Vorsorge. Hier ist vor allem entscheidend Geld für die Zukunft zu sparen oder anzulegen. Für weitere 15 Prozent entsteht finanzielles Wohlbefinden erst, wenn Menschen über sehr viel Geld verfügen.
Mit einem Gefühl von Entspanntheit verbindet nur die Gen Z finanzielles Wohlbefinden: Für 28 Prozent der Teilnehmer zwischen 18 und 24 Jahren und damit für die Mehrheit in diesem Alterssegment entsteht dieses Gefühl, wenn sich jemand im Umgang mit Geld wohlfühlt und keine Finanzsorgen hat. Denn vor allem finanzielle Sorgen zählen neben Arbeitsbelastung und Zeitdruck zu den häufigsten Stressverursachern und können sogar zu einem sogenannten „Finanz-Burnout“ oder „Money Avoidance Disorder“ führen: Geld als unwichtig zu betrachten, die finanzielle Lage nicht zu kennen, Rechnungen zu ignorieren sowie Schuldgefühle bei jeder Ausgabe sind nur einige Anzeichen davon.
Wegen Inflation: Frauen machen sich mehr Geldsorgen als Männer
In Zeiten von hoher Inflation zeigen sich die Deutschen schwankend zwischen Selbstbewusstsein und Zweifeln in Sachen Geld, mit leichten Unterschieden zwischen Frauen und Männern.
Rund jede dritte der weiblichen Befragten gibt an, sehr besorgt zu sein über die Auswirkungen der Inflation auf ihre persönlichen Finanzen und nicht genau zu wissen, was sie dagegen tun soll. Im Vergleich dazu zeigt sich die Mehrheit der Männer deutlich selbstbewusster: 25 Prozent und damit die Mehrheit der männlichen Studienteilnehmer gibt an, alles im Griff zu haben und zudem zu wissen, wie sie ihr Vermögen selbst in Zeiten geprägt von Unsicherheit vermehren können.
Dieses Ergebnis überrascht, denn geht es um die Finanzbildung, geben jeweils die Hälfte beider Geschlechterkategorien an, dass es ihrer Meinung nach keinen Gender Gap in Sachen finanzieller Bildung gibt. 10 Prozent der Befragten glauben sogar, dass Frauen, was das Geldmanagement betrifft, mehr wissen als Männer. Nur 12 Prozent der Befragten gehen vom Gegenteil aus und glauben, dass Frauen aufgrund sozioökonomischer und kultureller Gründe über eine niedrigere finanzielle Bildung als Männer verfügen.
Über eine Sache sind sich die Deutschen allerdings einig – und das über alle Generationen hinweg: Finanzwissen sollte ein Schulfach sein und finanzielles Wohlbefinden schon im frühen Alter gefordert werden. So hätten sich 43 Prozent der Befragten gewünscht, schon damals in der Schule etwas über Geldmanagement gelernt zu haben. Des Weiteren ist mehr als jeder Dritte davon überzeugt, dass die Übermittlung von Finanzwissen in der Schule eine wichtige soziale Rolle spielt, um geschlechtsspezifische und soziale Unterschiede zu verringern. Sieben Prozent der Befragten hingegen glauben, dass sich Kinder mit Geld nicht auseinandersetzen sollten. Dies wäre erst später notwendig – etwa mit dem Erhalt des ersten Gehalts.
Wie halten die Deutschen ihre Finanzen im Griff?
Vor allem in Krisenzeiten ist es wichtig, die Finanzen unter Kontrolle zu behalten. Hier verlassen sich die meisten (30 Prozent) auf Artikel und Bücher über Geldmanagement und Personal Finance. 26 Prozent setzten auf die persönliche Expertenberatung und 18 Prozent fragen lieber ihre Partner oder Familienangehörigen nach Rat. Gefragt ist hier vor allem Hilfeleistung in Sachen Investitionen und Sparpläne (jeweils 17 Prozent) sowie Gehaltsverhandlungen (14 Prozent).
Geht es um die Verwaltung der Finanzen, verlassen sich bereits 18 Prozent auf digitale Lösungen wie beispielsweise Finanz-Apps. Hier zeigt sich vor allem die junge Generation besonders technikaffin: 30 Prozent der befragten Gen Z und sogar 35 Prozent der Millennials bevorzugen Neobanken aufgrund der erhöhten Schnelligkeit und Flexibilität, während 44 Prozent der über 65 Jahren eine Bank mit persönlicher Beratung vorzieht.
Geld ist kein Tabuthema mehr – zumindest für die ältere Generation
Lange Zeit galt es als nicht angebracht, über Geld zu sprechen. Doch das hat sich im Laufe der Zeit geändert. Die Ergebnisse der Revolut-Umfrage zeigen: 42 Prozent scheuen sich nicht davor, offen über Geld zu sprechen. Allerdings scheint diese Offenheit altersabhängig zu sein: Während 59 Prozent der über 65-Jährigen sogar gerne über Geld sprechen, liegt dieser Wert in der Gen Z nur bei 13 Prozent. Die jungen Erwachsenen sprechen vor allem über Themen wie Erspartes (26 Prozent) und Gehalt (22 Prozent) nicht gerne. Auch wenn es um Gehaltserhöhungen geht, haben 19 Prozent Schwierigkeiten dies anzusprechen. In der Zielgruppe der 18- bis 34-Jährigen liegt dieser Wert sogar über 30 Prozent.