
Mit der Treecard der Öko-Onlinesuchmaschine Ecosia und dem Fintech Treecard aus London werden mit jeder Bezahlung Bäume gepflanzt und somit die Natur gestärkt. Die Treecard besteht aus Holz und ist seit Mitte Oktober 2020 in den USA erhältlich. Anfang 2021 soll die Karte in Großbritannien und Europa veröffentlicht werden.
So funktioniert die Treecard
Die Treecard Mastercard Debit ist für ihre Nutzer kostenlos. Weder die Karte an sich muss bezahlt werden noch sind die Kontoleistungen in der App kostenpflichtig. Die Herausgeber profitieren einzig und allein von den Interchange-Gebühren. Das ist das Entgelt, das Händler und Banken für den Einsatz einer Debitkarte bezahlen müssen. Dabei erhält die ausgebende Bank die Gebühr vom Händler. Von diesen Einnahmen gehen 80% direkt an das Baumprojekt von Ecosia. Mit den anderen 20% wird das Wachstum des Geschäfts finanziert. Genauer bedeutet dies, pro 50 Euro, die ein Nutzer zahlt, wird ein Baum gepflanzt. Die Karte unterstützt Apple, Google und Samsung Pay. Zudem werden virtuelle Kreditkarten angeboten, sollte ein Kunde die Karte ausschließlich für Interneteinkäufe oder eine der drei oben genannten Varianten nutzen, so ist dies ohne eine physische Holz-Kreditkarte möglich.
Die Besonderheiten der Treecard
Die Treecard besteht aus Holz. Jede Karte weist eine einzigartige Holzmaserung auf und wird aus nachhaltig gewonnenem Kirschholz hergestellt. Somit wird auch der Plastikverbrauch reduziert. Widersprüchlich sei die Herstellung der Karten aus Holz und das gleichzeitige Pflanzen von Bäumen laut den Gründern von Treecard nicht. Mehr als 300.000 Karten würden aus dem Holz eines einzigen Baumes hergestellt. Der Kern der Karte besteht aus recycelten Plastikflaschen.
Über Ecosia
Die Organisation wurde 2009 gegründet und ist eine ökologische Suchmaschine mit Sitz in Berlin. Der Mitbewerber zu Google verwendet ihre Einnahmen zur Pflanzung von Bäumen. Ecosia nutzt nicht nur den umweltfreundlichen Trend, seit über 10 Jahren treibt die Firma diese Bewegung voran. Mitte 2020 hat die Firma bereits 110 Millionen Bäume gepflanzt, finanziert durch die Werbeeinnahmen der Suchmaschine. Klickt man auf eine Werbung während einer Suchanfrage, verdient das Unternehmen Geld. Laut eigenen Angaben verdient das Unternehmen pro Suche 50 Eurocent. Einen Baum zu pflanzen kostet 22 Eurocent. Ecosia ist nicht nur seriös und umweltfreundlich – die Organisation ist insgesamt eine Alternative zu anderen etablierten Suchmaschinen. Weil die Suchmaschine auf den Algorithmus von Bing zurückgreifen darf, sind die Suchergebnisse zuverlässig und die Handhabung problemlos
Interessenten tragen sich jetzt auf der Treecard-Website ein und erhalten laut Angaben des Fintechs Anfang 2021 ihre Mastercard Debit aus Holz.
Zürcher Kantonalbank launcht ebenfalls eine Kreditkarte aus Holz

Auch die Zürcher Kantonalbank aus der Schweiz verleiht seinen Kreditkarten einen ökologischen Anstrich. Die Bank arbeitet an einer Kreditkarte aus Holz. Nächstes Jahr sollen 1000 Stück angeboten werden. Timothy Wittmer, Produkt- und Innovationsmanager der Bank, sagt: „In unserem Fall werden pro Jahr zehntausende von Karten erneuert, und wir denken, es ist ein Riesenpotenzial, die Plastikkarten sukzessive durch Holzkarten ersetzen zu können.“ Damit soll ein großer Anteil an Plastik-Müll verhindert werden.
Die Karten der Schweizer Bank gibt es in drei Baumsorten: Bergahorn, Eiche und Kirsche. Dabei ist das Unternehmen Swiss Wood Solutions für die Herstellung der Karten für die ZKB aus dünnem Furnierholz zuständig. Bis auf eine Kupferantenne und den Chip ist die Karte biologisch abbaubar.