
„Recommerce“ steigert den Umsatz und spart Kosten von kleinen und mittleren Unternehmen.
Wiederverwenden statt neu kaufen
Visa veröffentlichte Mitte Januar die Ergebnisse einer neuen Studie. Diese zeigt, dass die Menschen in Deutschland ihr Konsumverhalten aufgrund von steigenden Lebenshaltungskosten und den Auswirkungen des Klimawandels überdenken. Durch die Veränderung suchen Konsumenten mehr nach nachhaltigeren Möglichkeiten. Durch die Studie wird deutlich, dass bereits 82 Prozent der Deutschen am „Recommerce“ teilgenommen haben. „Recommerce“ ist das in Anspruch nehmen oder selbst Anbieten von Mieten, Nachfüllen, Reparieren, Wiederverkauf, Rückgabe und Weitergabe.
49 Prozent der Verbraucher haben bereits gebrauchte Ware gekauft und 47 Prozent haben eigene Sachen verkauft. Fast alle Konsumenten (95 Prozent) füllen mindestens zweimal im Jahr etwas nach, allerdings wird ein Nachfüllservice in Deutschland nur von 15 Prozent der KMUs angeboten. Insgesamt bieten 71 Prozent der deutschen KMUs mindestens eine Recommerce-Dienstleistung an. Diese befinden sich vor allem in den Bereichen Reparieren (25 Prozent), Mieten (21 Prozent) und Rückgabe (19 Prozent).
Motivation: Umweltschutz und Kosteneinsparung
Deutlich wird, dass Konsumenten eher auf das Wiederverwenden und Reparieren von Dingen aus finanziellen Aspekten wie Kosteneinsparungen zurückgreifen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Umweltschutz. Auch unter diesem Aspekt, zeigen die Ergebnisse der Studie, dass neun von zehn Menschen (92 Prozent) in den letzten drei Monaten aktiv Maßnahmen ergriffen haben, um die Umwelt zu schonen. Darunter zählen die Vermeidung von Einwegplastik, Verringerung von Abfall, Verpackung und Plastik.
Umsatzsteigerungen bei KMUs durch Recommerce
KMUs, die bereits in den letzten zwei Jahren im Sinne des Recommerce agieren, konnten einen jährlichen Umsatzanstieg von durchschnittlich 24 Prozent verzeichnen und 17 Prozent ihrer Kosten einsparen. Und auch ein Großteil der Verbraucher (71 Prozent) suchen aktiv nach Produkten und Dienstleistungen von nachhaltigen Unternehmen. Sollte der Übergang zur Kreislaufwirtschaft in Europa bis 2030 gelingen, birgt dies laut Visa ein ökonomisches Potential in Höhe von 900 Milliarden Euro.
Recommerce-Hub von Visa – Inspiration zu nachhaltigerem Verhalten
Um Unternehmen dabei zu unterstützen und Konsumenten zu nachhaltigerem Verhalten zu inspirieren, startet Visa einen digitalen Recommerce-Hub. In diesem sollen Verbraucher und Unternehmen über Recommerce informiert werden. Der Zahlungstechnologieanbieter plant dazu ein Labor für Verhaltensforschung, um umsetzbare Lösungen aufzuzeigen und Menschen dazu zu befähigen, sich im Alltag nachhaltiger zu verhalten.
Katherine Brown, VP Inclusive Impact & Sustainability in Europa bei Visa erläutert: „Der Übergang von einer linearen Wirtschaft zu einer zirkulären, regenerativen Wirtschaft wird einen kompletten Systemwechsel erfordern. Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass eine klare Nachfrage nach nachhaltigeren Optionen besteht. Unsere Zusammenarbeit zur Aufklärung und Unterstützung von KMUs und Verbraucher soll weltweit zu nachhaltigeren Entscheidungen motivieren. Wir setzen uns besonders dafür ein, den Übergang zu einer regenerativen Wirtschaft für alle zugänglich zu machen.“