
Softwareverkäufe treiben Hardwareumsätze, die wiederum neue Softwareverkäufe nach sich ziehen. Diese von den Computerunternehmen seit Jahrzehnten bediente Klaviatur bespielte Apple in diesem Frühjahr auf seiner März-Keynote. Nach dem Einbruch der iPhone-Verkaufszahlen im letzten Jahr, legt der Tech-Gigant nun offensichtlich sein Augenmerk auf Software-Dienste als Erlösquelle. Neben den Streaming-Diensten Apple TV Plus (Filme und Serien) und Apple Arcade (Spiele) sowie dem Abo-Dienst Apple News Plus (Zeitschriften und Zeitungen), geht das Unternehmen aus Cupertino im Sommer 2019 mit der bereits vermuteten Apple Card, der hauseigenen Kreditkarte an den Markt – zunächst in den USA.
Kooperation mit Goldman Sachs und Mastercard
Die Kreditkarte wurde gemeinsam mit der US-Investmentbank Goldman Sachs und MasterCard als Partner entwickelt. Ausgelegt ist die Karte natürlich auf die hauseigenen Geräte und wird über das iPhone in wenigen Minuten beantragt. Die virtuelle Ausgabe der Kreditkarte ist in der digitalen Brieftasche, der Wallet-App des iPhones integriert, über die sich die Benutzer anmelden müssen. Zudem soll es eine physische Karte aus edlem Titan geben. Auf dieser finden sich keine Informationen wie Kartennummer, Unterschrift oder Ablaufdatum. Die Daten werden stattdessen in der App abgespeichert und angezeigt.
Keine Gebühren und Cashback-Programm
Als Besonderheit zu seiner Kreditkarte führt Apple zusätzlich ein Cashback-Programm namens Daily Cash ein. Hierbei erhalten die Benutzer bei Zahlungen mit ihrer Apple Kreditkarte tägliche Rückzahlungen. Bei der Nutzung der physischen Karte sollen die Rückzahlungen ein Prozent des Einkaufspreises betragen, bei Nutzung von Apple Pay zwei Prozent und bei dem Kauf von Apple eigenen Produkten sogar drei Prozent. Auf Jahresgebühren und Auslandsgebühren für die Kreditkarte will Apple verzichten, jedoch werden für Überziehung hohe Zinsen von 13-24 Prozent fällig.
Sicherheit
Sicherheit und Datenschutz spielen bei der Apple Card eine wichtige Rolle. Wie bereits erwähnt verzichtet Apple auf jegliche Sichtbarkeit persönlicher Daten auf der physischen Karte. Die Daten werden stattdessen in einem speziellen Bereich des iPhones gesichert. Zur Authentifizierung bei einem Zahlungsvorgang wird die Touch- oder Face-ID benötigt. Laut Apple werden die Kreditkartendaten aber trotz Sicherung in der App nicht an den Konzern selbst weitergeleitet. Das betrifft ebenso die marketingrelevanten Infos, wann, wo, was bezahlt wird. Auch Goldman Sachs und MasterCard werden die Daten nicht an Dritte weitergeben oder für andere Marketingzwecke nutzen.
Überblick für Kreditkartenkonto
Als Vorteil der Apple Card kann mit Sicherheit die klare Übersicht über die Kreditkarten-Transaktionen gesehen werden. Hierfür bietet die App die Möglichkeit, Ausgaben farblich zu markieren, um somit Zahlungen in verschiedene Kategorien einzuteilen. Dabei wird zum Beispiel zwischen Supermarkteinkäufen, Entertainment wie Kinobesuchen oder Kaffee- und Barbesuchen unterschieden. Per Maps sehen Sie zudem, wo Sie Beträge bezahlt haben und behalten die Höhe der Ausgaben im Überblick. Zur Verdeutlichung sollen hier Graphen die Umsätze in wöchentlich oder monatlichen Zeitfenstern optisch darstellen. Zuletzt gibt die App den Schulden- und natürlich den Kontostand des Nutzers an.