Umfrage von Mastercard und Bling

Finanzbildung im digitalen Zeitalter: Herausforderungen und Handlungsbedarf für Eltern und Kinder

Eine aktuelle Umfrage von Mastercard und Bling zeigt, dass sich das Finanzverhalten von Kindern und Jugendlichen verändert und der Bedarf an Finanzbildung und praktischen Erfahrungen im Umgang mit Geld steigt.

Finanzbildung im digitalen Zeitalter
Finanzbildung im digitalen Zeitalter © GettyImages/We Are

Eltern sehen den pädagogischen Wert von Taschengeld und wünschen sich eine stärkere Integration von Finanzbildung in den Lehrplan.

Herausforderungen der Finanzbildung im Zeitalter digitaler Verlockungen

Junge Menschen werden täglich durch attraktive Angebote zum Geldausgeben verleitet, sei es durch Influencer, die modische Outfits auf sozialen Plattformen präsentieren, oder durch Online-Shops mit verlockenden Schnäppchen und Rabatten, die nur einen Klick entfernt sind. Daher ist es von großer Bedeutung, dass Jugendliche frühzeitig lernen, verantwortungsvoll mit Geld umzugehen, insbesondere im digitalen Bereich.

In einer Umfrage haben Mastercard und das Finanz-Startup Bling das Verhalten von Eltern und Kindern im Alter von 10 bis 18 Jahren in Bezug auf Finanzfragen und den Umgang mit Geld untersucht. Die Ergebnisse zeigen, wie sich das Finanzverhalten junger Menschen verändert und wie dringend Finanzbildung und praktische Erfahrungen im Umgang mit Geld benötigt werden.

Junge Generation im Online-Shopping-Fieber: Bereits mit zehn Jahren tätigen 20 Prozent ihre ersten Einkäufe im Internet

Die Begeisterung der GenZ und Generation Alpha für die Online-Welt spiegelt sich auch in ihrem Einkaufsverhalten wider. So gibt rund ein Fünftel der befragten Kinder und Jugendlichen im Alter von zehn Jahren an, bereits allein oder gemeinsam mit den Eltern online eingekauft zu haben. Das Durchschnittsalter für den ersten Online-Einkauf liegt bei zwölfeinhalb Jahren. Mit 13 Jahren hat bereits mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Befragten Erfahrungen mit dem Online-Shopping gesammelt. Bei den Volljährigen sind es 85 Prozent. Ein Drittel der jungen Befragten gibt an, ihr Geld hauptsächlich online auszugeben, sei es in Webshops oder über Apps. Dementsprechend ist etwa die Hälfte der Eltern besorgt, dass ihre Kinder unwissentlich Abonnements oder Kaufverträge abschließen, ohne sich über die Konsequenzen im Klaren zu sein.

Finanzielle Orientierungslosigkeit bei Eltern und Kindern: Kontrolle über die eigenen Finanzen noch ausbaufähig

Wie gut behalten Kinder und Jugendliche tatsächlich den Überblick über ihre Ausgaben? Laut einer aktuellen Umfrage können zumindest 51 Prozent der 10- bis 18-Jährigen angeben, wofür sie ihr Geld ausgeben. Bei den Jungen sind es sogar 56 Prozent, bei den Mädchen rund 48 Prozent. Dagegen können nur 54 Prozent der Eltern nachvollziehen, wofür ihre Kinder das Taschengeld ausgeben. So überrascht es nicht, dass 32 Prozent der Eltern ihre Kinder finanziell unterstützen und einspringen, wenn das Taschengeld nicht ausreicht, um finanzielle Engpässe zu überbrücken.

Täuschung beim Online-Shopping?

38 Prozent der Befragten im Alter von zehn bis 18 Jahren geben zu, schon einmal einen Online-Bezahldienst genutzt und dabei ein Konto mit falschen Altersangaben eröffnet zu haben. Insbesondere bei den 16- und 17-Jährigen sind es sogar mehr als die Hälfte. Noch ernster wird es, wenn ohne Wissen und Zustimmung mit dem Geld der Eltern eingekauft wird. Immerhin 22 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre haben schon mindestens einmal Geld der Eltern für Online-Einkäufe verwendet, ohne diese vorher um Erlaubnis zu fragen. Interessant ist, dass fast ein Drittel der befragten Eltern angibt, dass ihr Nachwuchs ihre Zahlungsdaten und ihr Geld ohne vorherige Absprache für Online-Bestellungen verwendet haben.

Eltern fordern finanzielle Bildung: Handlungsbedarf im Lehrplan

Eine Mehrheit der Eltern (über 50 Prozent) sieht einen großen Bedarf an Finanzbildung in der Schule und wünscht sich entsprechende Inhalte im Lehrplan. Drei Themenbereiche werden dabei als besonders wichtig erachtet: Finanzplanung, Haushaltsführung und Schulden (81 Prozent), berufsbezogene Themen wie Ausbildungswege und Bewerbungen (77 Prozent) sowie Alltagswissen über Kostenfallen und Verbraucherrechte (76 Prozent). Allerdings wünschen sich nur 56 Prozent der Eltern, dass Finanzbildung bundesweit in den Lehrplänen verankert wird. Ein Drittel der befragten Eltern (31 Prozent) befürwortet sogar eine altersgerechte Vermittlung von Finanzbildung bereits im Kindergarten. Ebenso viele sind der Meinung, dass Finanzbildung von Schülern zu mehr Gleichberechtigung und besseren Chancen für alle führt.

Eltern als wichtigste Quelle für Finanzwissen

In vielen Lehrplänen fehlen Inhalte, die Jugendliche auf das Berufsleben und den Umgang mit Geld vorbereiten. Dabei halten es die meisten Eltern (81 Prozent) für wichtig, dass ihre Kinder lernen, verantwortungsvoll mit Geld umzugehen. Doch wo sollen sie diese Kompetenzen erwerben? Für die befragten Kinder und Jugendlichen im Alter von zehn bis 18 Jahren sind die Eltern (79 Prozent) die mit Abstand wichtigste Quelle für Finanzwissen. Das eigene Ausprobieren, also Learning by Doing, steht mit 19 Prozent an zweiter Stelle, gefolgt von der Internetrecherche zu Finanzfragen mit 18 Prozent. Lehrer werden nur von 11 Prozent als Informationsquelle zu Finanzthemen genannt, noch hinter Social-Media-Influencern mit 14 Prozent. Dies bestätigt die geringe Relevanz von Finanzbildung im schulischen Kontext aus Sicht der Schüler.

Eltern stehen vor Herausforderungen: Geldthemen zu vermitteln ist nicht immer einfach

Ein großer Teil der Eltern (22 Prozent) gibt an, Schwierigkeiten zu haben, ihren Kindern finanzielle Themen zu erklären. Dennoch sind die meisten Kinder (70 Prozent) der Meinung, dass ihre Eltern ihnen den Umgang mit Geld gut erklären können. Immerhin 12 Prozent der Kinder geben an, dass ihre Eltern finanzielle Themen schlecht erklären. Die befragten Eltern sind selbstkritisch und sehen Verbesserungsbedarf: Nur rund die Hälfte (47 Prozent) ist der Meinung, dass sie ihren Kindern den Umgang mit Geld und Finanzen gut vermitteln können.

Taschengeld als praktische Finanzkompetenz: Pädagogischer Wert im Fokus

Mehr als die Hälfte der Eltern (52 Prozent) erkennt den pädagogischen Wert und die Bedeutung erster finanzieller Alltagserfahrungen und gibt ihren Kindern deshalb Taschengeld, um den eigenständigen Umgang mit den persönlichen Finanzen zu üben. Insbesondere Mütter (56 Prozent) sehen den Lerneffekt in dieser Praxis noch stärker als Väter (48 Prozent). In einem Punkt sind sich die befragten Eltern einig: 48 Prozent geben ihren Kindern das Taschengeld zu einem festen und regelmäßigen Termin. Durch diese verlässlichen Zahlungen wird ein nachhaltiger Lerneffekt erzielt und die Kinder lernen erste, eigenständige Planungen und Verantwortung für ihre Finanzen zu übernehmen.

Digitale Zahlungen und Taschengeld

Der Einfluss digitaler Zahlungen und Überweisungen erstreckt sich auch auf das Taschengeld. Bei 32 Prozent der 10- bis 18-Jährigen wird das Taschengeld bereits elektronisch auf ein eigenes Konto überwiesen, bei den über 16-Jährigen sind es sogar 44 Prozent. Mehr als die Hälfte der Eltern überweist Beträge über 50 Euro direkt auf das Konto ihrer Kinder. Diese Entwicklung unterstreicht die zunehmende Bedeutung von digitalen Währungen und eigenen Konten für junge Menschen auch in der jüngsten Generation.

Um den Erwerb erster (digitaler) Finanzerfahrungen zu unterstützen, bieten sich spezielle Banking-Apps für Familien an. Diese Apps kombinieren pädagogische Elemente zur Vermittlung von Finanzkompetenz mit einer schuldenfreien Prepaid- oder Debitkarte. 40 Prozent der Eltern wünschen sich mehr Schutz für ihre Kinder und sehen Kontrollfunktionen und Abo-Blocker als Vorteile spezieller Banking-Apps und -Karten für Kinder.

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Laetitia Schäfer

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