Finanzielle Zukunft unsicher

Gen Z hat kein Vertrauen in die gesetzliche Rente

Immer mehr junge Menschen zweifeln an der Zukunft der gesetzlichen Rente und ergreifen selbst die Initiative. Diese Maßnahmen ergreift die Gen Z.

Gen Z setzt auf finanzielle Unabhängigkeit: Skepsis gegenüber der gesetzlichen Rente führt zu eigenständigen Spar- und Investitionsstrategien.
Gen Z setzt auf finanzielle Unabhängigkeit: Skepsis gegenüber der gesetzlichen Rente führt zu eigenständigen Spar- und Investitionsstrategien. © Visa

Die Generation Z steht vor einem grundlegenden Wandel in der Sichtweise auf ihre finanzielle Zukunft. Angesichts der wachsenden Zweifel an der langfristigen Stabilität der gesetzlichen Rentensysteme, entscheiden sich viele junge Erwachsene, selbst aktiv zu werden.

Eigeninitiative bei der Altersvorsorge nimmt zu

Die jüngere Generation, insbesondere die 18- bis 30-Jährigen, zeigt sich zunehmend skeptisch gegenüber der Aussicht auf eine gesetzliche Rente. Laut einer Umfrage im Auftrag der ING Deutschland und Visa erwarten 31 Prozent dieser Altersgruppe im Alter keine gesetzliche Rente. Die Sorge um Altersarmut ist tief verankert, mit 83 Prozent der Befragten, die sich um ihre finanzielle Sicherheit im Ruhestand sorgen. Daher investieren 55 Prozent der jungen Erwachsenen aktiv in ihre Altersvorsorge. Die Untersuchung stützt sich auf anonymisierte Daten von rund 1,16 Millionen ING-Kunden. Etwa ein Drittel besitzt ein Wertpapierdepot, und fast die Hälfte davon spart regelmäßig per Wertpapiersparplan, im Durchschnitt 350 Euro monatlich. Ein großer Teil dieser Sparpläne fließt in börsengehandelte Indexfonds (ETFs).

Mehr Männer als Frauen profitieren von höheren monatlichen Einnahmen

Bei der Betrachtung der finanziellen Situation der Gen Z zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen den Geschlechtern. Junge Männer verfügen monatlich im Durchschnitt über 2.200 Euro netto, während Frauen mit etwa 1.770 Euro auskommen müssen. Dies spiegelt sich in der Sparquote wider: Männer sparen im Durchschnitt 28 Prozent ihres Einkommens, Frauen hingegen nur 24 Prozent. Neben der Altersvorsorge stehen Notfallrücklagen und Immobilien im Fokus der Sparbemühungen, während Konsumgüter wie Smartphones und Mode kaum Beachtung finden. Der Anteil der Nicht-Sparer ist von zwölf Prozent im Jahr 2024 auf neun Prozent gesunken.

Die Gen Z investiert strategisch und vermeidet Schulden

Die jungen Erwachsenen bevorzugen sichere Anlagemöglichkeiten und legen Wert auf langfristige Investitionen. Besonders gefragt sind Tagesgeldkonten, Aktien und ETFs. Im Zuge des globalen Zollstreits im April 2025 zeigten sich zwei Drittel der jungen ING-Depotkunden als besonders krisenfest und nutzten die Kursschwankungen zum Nachkauf. Schulden sind für die Gen Z keine Option, es sei denn, es geht um große Investitionen wie Immobilienkäufe oder persönliche Notfälle. Konsumkredite sind selten und betreffen moderate Beträge zwischen 6.000 und 7.000 Euro. Diese Zurückhaltung zeigt, dass die Gen Z auf finanzielle Stabilität setzt und klare Prioritäten beim Sparen und Investieren hat.

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