Aktien- und ETF-Handel bei N26

Geplatzter Deal: N26 gibt Plan zur Übernahme von Bux in letzter Minute auf

Die Übernahme des niederländischen Neobrokers Bux durch N26 stand kurz bevor. Doch in letzter Minute sagte die Berliner Smartphone-Bank den Deal ab. Grund dafür seien Unstimmigkeiten über die künftige Managementstruktur.

Aktien- und ETF-Handel bei N26
Aktien- und ETF-Handel bei N26 © N26

Trotz des geplatzten Deals plant das Finanz-Start-up weiterhin den Einstieg in den Aktien- und ETF-Handel.

N26 zieht Kauf von niederländischem Broker Bux in letzter Minute zurück

Das Fintech-Start-up N26 plante die Übernahme des niederländischen Wertpapierhändlers Bux, machte dann aber in letzter Minute doch noch einen Rückzieher, wie das Handelsblatt berichtet. Der Kauf wäre der größte Deal in der Geschichte von N26 gewesen. Durch die Übernahme hätte N26 seinen Kunden den Kauf und Verkauf von Aktien und ETFs anbieten können. Mehrere mit der Gelegenheit vertraute Personen berichten, dass der Deal kurz vor dem Abschluss platzte, weil N26 die Komplexität der Übernahme zu hoch empfand und sich die beiden Unternehmen nicht auf eine neue Managementstruktur sowie die Bewertung einigen konnten. Bei der letzten Finanzierungsrunde im Jahr 2021 wurde N26 mit 7,7 Milliarden Euro bewertet und zählt damit zu den wertvollsten Fintechs in Deutschland. Bei Bux sei eine Bewertung von mehr als 100 Millionen Euro im Gespräch gewesen, berichtete ein Insider.

Bux wollte zu dem Thema keine Stellung nehmen. Eine N26-Sprecherin teilte gegenüber dem Handelsblatt mit: „Wir schauen uns immer interessante Unternehmen an, die zu unseren strategischen Zielen passen, kommentieren Gerüchte oder Spekulationen aber grundsätzlich nicht.“

N26 will Handel mit Aktien und ETFs anbieten

Lange Zeit konzentrierte sich die Smartphone-Bank auf das klassische Bankgeschäft und verzichtete auf weitere Angebote wie den Handel mit Aktien oder Kryptowährungen. Ende des Jahres 2022 startete das Berliner Fintech dann aber eine Kooperation mit dem Wiener Krypto-Start-up Bitpanda, um zumindest Kryptowährungen anbieten zu können.

Neben dem Kryptohandel sucht N26 aber auch nach Möglichkeiten, das Aktien- und ETF-Geschäft abzudecken, denn das sogenannte Brokerage-Geschäft ist für Banken wichtig, um neben Zinseinnahmen auch Provisionserlöse zu generieren. „Unser Ziel ist es schon, in den nächsten zwei Jahren auch dort ein starkes Standbein aufzubauen“, sagte Mitgründer und Co-Chef Valentin Stalf im Oktober 2022. N26 strebe daher an, entweder selbst ein entsprechendes Angebot aufzubauen oder einen Broker zu kaufen, sagte eine mit der Angelegenheit vertrauten Person gegenüber dem Handelsblatt. Dies sei besonders wichtig, da viele Kunden es schätzen, ihre gesamten Finanzen über eine App abwickeln zu können und nicht mehrere Apps für Überweisungen und die Geldanlage zu benötigen.

Bux war potenzieller Partner

Der Neobroker Bux wurde 2014 in Amsterdam gegründet und konzentrierte sich zunächst auf den Handel mit Differenzkontrakten (CFDs). Mittlerweile umfasst das Produktportfolio auch den Handel mit Aktien und ETFs. Das niederländische Unternehmen ist nach eigenen Angaben in insgesamt acht Märkten aktiv, darunter Deutschland und Frankreich, und hat mehr als eine Millionen Kunden.

Mit der Übernahme von Bux wäre es N26 möglich gewesen, das Brokerage-Geschäft in das eigene Angebot zu integrieren. Allerdings habe es Bedenken wegen einer möglichen Abhängigkeit von der Technologie von ABN Amro gegeben, die von Bux genutzt wird, berichtet das Handelsblatt. Darüber hinaus spielte das aktuelle Marktumfeld und die Geschäftsaussichten eine wichtige Rolle bei den Verhandlungen.

Rückläufige Handelsaktivität im Brokerage-Geschäft

Zu Beginn der Covid-19 Pandemie erhielt der Aktien- und EFT-Handel noch großen Zulauf: Anleger beschäftigten sich mehr denn je damit, wie sie ihr Geld anlegen können. Im vergangenen Jahr nahm die Handelsaktivität infolge des Börseneinbruchs jedoch deutlich ab, was Neobroker wie Bux zu spüren bekamen.

Während der Übernahmeverhandlungen hatte N26 möglicherweise die Absicht, Gebrauch von der aktuellen Marktsituation zu machen und Bux zu einem relativ günstigen Preis zu erwerben. Darüber hinaus sind Investoren infolge der Zinswende und des Einbruchs der Technologieaktien bei der Finanzierung von Start-ups grundsätzlich zurückhaltender geworden.

Ein weiterer Aspekt, der laut Handelsblatt bei den Verhandlungen eine Rolle gespielt haben könnte, ist, dass N26 Ende 2022 deutlich gemacht habe, dass ein eigener Börsengang angesichts des schwierigen Marktumfelds derzeit kein Thema sei. Priorität habe die Beseitigung der von der Finanzaufsicht Bafin festgestellten Mängel.

Ein möglicher Grund für die Absage der Bux-Übernahme könnte daher laut Handelsblatt auch die Vermeidung zusätzlicher Komplexität und Governance-Probleme sein, da dies auch von der Finanzaufsicht positiv bewertet werden könnte.

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Laetitia Schäfer

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