
Peer-2-Peer-Payment: hart umkämpftes Metier
Der deutsche Markt in Sachen privater Geldtransfer (P2P-Payment) über mobile Zahlungssysteme ist bisher wenig übersichtlich, dafür aber ein konkurrenzreiches und hartes Metier: Im Dezember 2014 hatte das Unternehmen Cringle die Kooperation mit der Deutschen Kreditbank (DKB) öffentlich gemacht. Das von beiden entwickelte Programm enthält ähnliche Funktionen wie die Lendstar-App. Zuvor investierte die Direktbank ING-DiBa in das Startup Gini, deren Anwendung "Gini Pay" das Eintippen von Bankverbindungen ebenfalls überflüssig macht. Alternative Lösungen im Bereich Mobile Payment bieten darüber hinaus auch Unternehmen wie Payfriendz oder Avuba.
Vielversprechende Kooperation
In dieser wenig transparenten Marktlandschaft schien die Comdirect-Lendstar-Kooperation vielversprechend. Lendstar brachte die innovative, nutzerfreundliche Denke mit und Comdirect die technikinteressierten Kunden. Die Comdirect-Zentrale in Quickborn hoffte auf mehrere zehntausend Nutzer innerhalb des ersten Jahres.
Südliches Temperament, nordisches Naturell?
Dass das Projekt nun fehlgeschlagen ist, kam überraschend und wird beidseitig nur marginal kommentiert. Lendstar verkündet in einem Blogbeitrag, dass die südliche Leidenschaft des Münchner Startups nicht mit dem nordischen Naturell der Comdirect harmoniert hat. „Letztlich hatten Lendstar und die comdirect in wichtigen Punkten unterschiedliche Auffassungen, die ein weiteres Verfolgen des gemeinsamen Projektes nicht sinnvoll erscheinen ließen.“, so der Blogbeitrag. Lendstar – ganz in unternehmerischer Startup-Manier – hat bereits zwei neue Projekte geplant und fokussiert sich auf die bisherige Strategie die hauseigene App als White-Label-Lösung auch international anzubieten.