
Eine öffentliche Konsultation der EZB liefert wertvollen Input für das Eurosystem, das Mitte 2021 über den Beginn der formellen Untersuchungsphase entscheidet.
Umfrageergebnisse zum digitalen Euro
Die Europäische Zentralbank (EZB) brachte Mitte April 2021 die Ergebnisse einer öffentlichen Konsultation zu einem digitalen Euro im Zeitraum von Oktober 2020 bis Januar 2021 heraus. Befragt wurden 8.221 Personen aus Deutschland, Italien und Frankreich. Am wichtigsten für die Öffentlichkeit und für Fachkreise ist bei einer solchen digitalen Währung der Datenschutz (43 Prozent), denn beide Gruppen sind der Ansicht, dass illegalen Aktivitäten vorgebeugt werden muss. Des Weiteren folgen Sicherheit (18 Prozent), die Möglichkeit, im ganzen Euroraum damit zu bezahlen (11 Prozent), keine zusätzlichen Kosten (9 Prozent) und die Offline-Nutzbarkeit (8 Prozent). Zudem wird in weniger als einem Zehntel der Rückmeldungen eine uneingeschränkte Anonymität befürwortet. Mehr als zwei Drittel sind der Meinung, dass die Intermediäre, die den digitalen Euro bereitstellen, bestehende Banken- und Zahlungssysteme sein sollten - quasi der digitale Euro als Angebot zusätzlicher Dienstleistungen über einfache Zahlungen hinaus.
„Ein digitaler Euro kann nur dann erfolgreich sein, wenn er die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger Europas erfüllt“, sagt das EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta. „Wir werden nach besten Kräften dafür sorgen, dass ein digitaler Euro den Erwartungen der Menschen entspricht, die sich in der öffentlichen Konsultation herauskristallisiert haben.“
Technische Anregungen zum digitalen Euro
Die Umfrage liefert der EZB auch zahlreiche technische Anregungen zum digitalen Euro. Ein Viertel der Befragten würden sich Endnutzer-Lösungen wie Karten (Smartcards) oder ein Secure Element im Smartphone wünschen. Nahezu die Hälfte hält Obergrenzen für Guthaben, eine gestaffelte Verzinsung oder eine Kombination dieser beiden Maßnahmen für erforderlich, um den Umlauf des digitalen Euro zu steuern.