
Moss erhält Bafin-Lizenz
Unabhängigkeit ist ein zentrales Thema für Fintechs, denen in der Post-Wirecard-Ära sehr genau auf die Finger geschaut wird. Für Moss ist der Erhalt einer E-Geld-Lizenz durch die Bafin ein emanzipierender Schritt. Nachdem das Unternehmen Anfang des Jahres 75 Millionen Euro Finanzierung erhielt, erteilte die Aufsichtsbehörde Ende Juni die ersehnte Befugnis.
Die Lizenz ermöglicht Moss zum Beispiel die Ausgabe von Kreditkarten selbst in die Hand zu nehmen. Zuvor lief es über den Dienstleister Transact Payment aus Malta. Eine erweiterte E-Geld-Lizenz ermöglicht es, zusätzlich Kurzzeitkredite anzubieten. Aktuell läuft das Kreditgeschäft von Moss noch über die Raisin Bank. „Vor dem Hintergrund der Lizenz werden wir schrittweise Teile von regulierten Aktivitäten selbst ausüben“, äußerte sich Moss selbst dazu.
Das Unternehmen reiht sich in eine Reihe von Fintechs ein, die mit einer solchen Lizenz versuchen, mehr Selbstbestimmung zu erreichen. Zuletzt hatte die Neobank Vivid Money, die ebenfalls in Berlin ansässig ist, eine Investment-Lizenz in Holland erworben. Auch Pliant, ein direkter Konkurrent im Bereich der Firmenkreditkarten, hat bei einer europäischen Aufsicht eine E-Geld-Lizenz beantragt.