
Gemeinsam mit Seeburger, ein Anbieter weltweiter Business-Integration-Lösungen, startet Mastercard mit Request-to-Pay. Ziel ist die Transformation der Abrechnungs- und Inkassoprozesse von Unternehmen für Endkunden. Der Ansatz ermöglicht es Privatpersonen und Unternehmen, kartenübergreifend per Überweisung oder in bar zu bezahlen oder Geld zu senden und zu empfangen, wie, wo und wann sie wollen.
Die Request-to-Pay-basierende Technologie von Mastercard
Anfang Februar geben Mastercard und Seeburger die Unterzeichnung der Kooperation bekannt. Dabei wird die Request-to-Pay-Technologie von Mastercard mit der Business-Integration-Suite von Seeburger zusammengeführt. Ziel ist es, Privatpersonen und Unternehmen in ganz Europa mehr Auswahl, Flexibilität und Kontrolle über eine Reihe von Echtzeit-Request-to-Pay-Lösungen zu bieten, wobei der Schwerpunkt zunächst auf Bill-Pay-Lösungen liegt. Durch die Digitalisierung des Rechnungsstellungsprozesses und des Mahnwesens sowie die Präsentation von Verbraucherangeboten wird ein Mehrwert geschafft. Die Kooperation ermöglicht eine höhere Transparenz des Zahlungsstatus und einen schnelleren Zahlungsfluss sowie die Verbesserung des automatischen Abgleichs. Erweiterte Bill-Payment-Services eröffnen den Finanzinstituten auch eine stärkere Einbindung ihrer Kunden durch mobile Anwendungen sowie zusätzliche Umsatzmöglichkeiten.
So funktioniert Request-to-Pay
Request-to-Pay (RTP) ist ein Nachrichtendienst, der Prozesse bei Zahlungen vereinfacht. Bei RTP handelt es sich um eine der Zahlung vorgeschaltete Zahlungsaufforderung. Diese Nachricht enthält alle Informationen zur Transaktion und löst – sofern der Kunde sie bestätigt – eine Überweisung aus. Neu ist dieses Verfahren an sich nicht. Schon heute bieten einzelne Banken ihren Kunden Request to Pay als alternative Bezahlmethode insbesondere im Onlinehandel an. Im Sepa-Raum fehlten bislang aber noch einheitliche Vorgaben, wie Banken mit der Zahlungsaufforderung umgehen sollten. Dabei muss die Zahlungsaufforderung vom Zahlungsempfänger initiiert werden. „Er kann dem RTP dabei sowohl ein Ablaufdatum inklusive Ablaufzeit als auch ein gewünschtes Ausführungsdatum inklusive Ausführungszeit mitgeben“, erklärt Enrico Köhler, Manager Payments und Digitization bei der Technologieberatung Ausy. „In der Nachricht zur Zahlungsaufforderung kann dabei auch eine Rechnungsreferenz hinterlegt werden.“ Der Vorteil: Die Firma kann einen späteren Zahlungseingang automatisch dem Grundgeschäft zuordnen. Der Zahler hat fünf Möglichkeiten, auf die Aufforderung zu reagieren: Jetzt annehmen, später annehmen, jetzt bezahlen, später bezahlen oder RTP vollständig ablehnen. Der Zahlungsempfänger erhält anschließend eine entsprechende Nachricht, wie sich der Zahler entschieden hat.
Flexible Zahlungen durch Request-to-Pay
Das Lastschriftverfahren ist für Menschen mit schwankendem Einkommen nicht immer geeignet, und ein flexiblerer Ansatz würde hier wertvolle Alternativen bieten. In Europa nutzen heute 79 Prozent der Rechnungszahler bis zu drei verschiedene Kanäle, um ihre monatlichen Rechnungen zu begleichen. Laut einer Verbraucherumfrage von Mastercard wünschen sich 40 Prozent der Europäer eine sichere Plattform, die es ihnen ermöglicht, alle Rechnungen an einem Ort einzusehen, zu speichern und zu bezahlen. Darüber hinaus stehen 35 Prozent der Anrufe bei Kundenbetreuungszentren im Zusammenhang mit der Rechnungsstellung, und die Beantwortung von Anfragen kostet Unternehmen schätzungsweise jedes Mal zwischen 6 und 12 Euro. Die Bill-Pay-Lösung verbindet Rechnungssteller und -empfänger über deren Finanzinstitute. Ermöglicht werden die flexible und kontrollierte Einsehung der Rechnungen sowie die Verwaltung und die Bezahlung. Per digitaler Anfrage können Verbraucher die Rechnungsdetails einsehen und die Zahlung autorisieren, ohne den Rechnungsbetrag oder die Kontodaten des Empfängers eingeben zu müssen, was ihnen Zeit und Mühe erspart und das Fehlerrisiko verringert.