Marktüberblick der Krypto-Kreditkarten in Deutschland

Krypto-Kreditkarten: Bitpanda mit neuer Karte, TenX schließt Konten

Das Angebot an Krypto-Dienstleistungen in Deutschland bleibt in Bewegung. In diesem Zusammenhang bietet Bitpanda eine neue Kreditkarte an und TenX stellt seine Serviceangebote ein. Hier erfahren Sie mehr über die Anbieter.

Krypto-Währungen (© gettyimages)
Krypto-Währungen (© gettyimages)

Mehr Unternehmen bieten Kreditkarten von Visa oder Mastercard an, mit denen Sie mit Kryptowährung bezahlen. Der Austausch in diese Währungen erfolgt dabei nahezu in Echtzeit mittels zugehöriger Apps der jeweiligen Anbieter. In den meisten Fällen handelt es sich bei den Zahlungskarten um Debitkarten. Nachfolgend finden Sie einige namhafte Anbieter von Krypto-Kreditkarten, die den deutschen Markt bereits erobert haben, es in naher Zukunft vorhaben oder ihren Service wieder einstellen.

Bitpanda

Bitpanda (© Bitpanda)
Bitpanda (© Bitpanda)

Der Wiener Neobroker Bitpanda, der auf Krypto-Assets spezialisiert ist, bietet ab sofort auch eine eigene Visa-Debit-Kreditkarte an. „Unser Anspruch ist es, Produkte zu entwickeln, die es so noch nicht auf dem Markt gibt und die zu unserer Mission passen, finanzielle Barrieren abzubauen und die Finanzwelt für wirklich jeden zugänglich zu machen“, sagt Eric Demuth, CEO und Mitgründer von Bitpanda. Für die Bitpanda Card fallen keine Ausstellungsgebühren und keine monatlichen Kontogebühren an. Die Karte ermöglicht es, mit allen bei Bitpanda verfügbaren Assetklassen (Fiat, Krypto und Edelmetalle) im Alltag zu bezahlen. Zahlungen in Euro sind gebührenfrei, für Zahlungen in Nicht-Euro-Währungen sowie Abhebungen am Geldautomaten fallen Gebühren an. Für das Bezahlen mit der Kreditkarte wird ein „Main Asset“ festgelegt, das jederzeit in der App geändert werden kann. In der Sekunde, in der mit der Karte bezahlt wird, wird das ausgewählte Asset sofort und automatisch in Euro gewechselt und vom Euro-Fiat-Wallet abgebucht, um den Zahlungsvorgang abzuschließen. Bei jeder Kartenzahlung erhalten Kunden bis zu 2 Prozent Cashback in Bitcoin. Zurzeit ist die Anbindung an die Mobile-Payment-Systeme nur für Google Pay und Samsung Pay verfügbar. Apple Pay ist derzeit noch nicht verfügbar, soll aber auch in Zukunft implementiert werden.

TenX

TenX Visa Card (© TenX)
TenX Visa Card (© TenX)

TenX ist ein FinTech mit Firmensitz in Singapur, das sich auf Krypto-Geschäfte konzentriert. Bereits seit 2017 plante TenX eine eigene Kreditkarte auf den Markt zu bringen. Im März 2020 kündigte der Dienstleister nach längerer Wartezeit schließlich den Launch der Zahlungskarte für Österreich und Deutschland an. Herausgegeben wurde die Karte von der Wirecard Card Solutions Ltd. in Kooperation mit Visa. Allerdings wird der Dienst nun wieder eingestellt. Nach dem das einstige DAX-Unternehmen Wirecard wegen eines milliardenschweren Bilanzfälschungsskandals Insolvenz anmelden musste, folgt nun auch die Einstellung der TenX-Dienstleistungen. Dazu wurden bereits die TenX-Visa-Karten deaktiviert und künftig werden auch die dazugehörigen Konten gesperrt. Für Kunden besteht eine Übergangsfrist bis Ende März 2021, in der sie ihre Wallets ohne Gebühren auflösen können. Die Konten werden anschließend automatische geschlossen und ab dem 1. April 2021 fallen für die Auflösung der Einlagen Service- und Abhebungsgebühren an.

Binance

Binance Kreditkarte (© Binance)
Binance Kreditkarte (© Binance)

Binance zählt zu den weltweit führenden Krypto-Börsen. Die Plattform für den Krypto-Währungsaustausch, die ursprünglich in China gegründet wurde, hat seinen Hauptsitz heute in Malta. Im Dezember 2020 startete Binance mit der Auslieferung der eigenen Kreditkarte in der EU. Unterstützt wird die Karte von Visa. Die Verwaltung der Binance Card erfolgt über eine eigene Card-Wallet, welche die Krypto-Währung bei Bezahlvorgängen automatisch in Fiat umrechnet. Die Fiat-Währung bezeichnet heute Geld, welches von der Zentralbank ausgegeben wird, wie beispielsweise unseren Euro. Direkt mit Kryptowährung zu zahlen ist nicht möglich. Wer sich bereits früher für die Binance-Kreditkarte registriert hat, kann nun die Auslieferung über die Card-Wallet bei Binance anstoßen oder dort den Sendungsstatus nachverfolgen. Neukunden und Bestandskunden ohne Registrierung fordern bei Interesse eine Binance-Visa-Karte an. Unterstützt werden die Kryptowährungen Ethereum, Bitcoin, Binance Coin, Binance USD und Swipe. Bis 2021 bleibt die Kreditkarte vorerst gebührenfrei. Die Binance-Karte lässt sich mi Google Pay und Samsung Pay verknüpfen.

Coinbase

Coinbase Card (© Coinbase)
Coinbase Card (© Coinbase)

Coinbase ist eine digitale Währungsbörse mit Hauptsitz in San Francisco. Das Fintech vermittelt den Austausch von Bitcoin, Bitcoin Cash, Ethereum, Ethereum Classic, Litecoin, Tezos und vielen anderen Kryptowährungen, mit Fiat-Währungen in etwa 32 Ländern und Bitcoin-Transaktionen und Lagerung in 190 Ländern weltweit. Seit Mitte 2019 bezahlen Kunden in Deutschland mit Kryptowährungen mittels der Coinbase-Visa-Kreditkarte. Der Kreditrahmen ist an ein vorhandenes Guthaben gebunden. Der entscheidende Unterschied zu gewöhnlichen Kreditkarten: Verknüpft ist die Karte nicht mit einem Euro-Konto, sondern mit der Krypto-Wallet bei Coinbase. Über eine App entscheidet der Kontoinhaber, mit welcher Kryptowährung er eine anstehende Zahlung erledigen will. Beim Bezahlvorgang oder beim Abheben von Bargeld am Automaten wird dann der Fiat-Betrag im Hintergrund gegen das Krypto-Guthaben zum aktuellen Coinbase-Kurs verrechnet. Beim Karteneinsatz im Inland wird keine Transaktionsgebühr verlangt.

Bitwala

Bitwala Debit Mastercard (© Bitwala GmbH)
Bitwala Debit Mastercard (© Bitwala GmbH)

Bei Bitwala handelt es sich um einen Finanzdienstleister aus Berlin, mit dessen Produkt Nutzer Ihre Bitcoin- und Euro-Währung gemeinsam an einem Ort verwalten. Das Bankkonto ist im Bundle mit einer Debit-Mastercard erhältlich und wird in Kooperation mit der Solarisbank herausgegeben. Das Angebot verbindet somit einen regulären Banking-Service, ein Bitcoin-Wallet und ein integriertes Krypto-Trading auf einer Plattform. Die Kontoführung sowie die Nutzung der Karte sind dauerhaft beitragsfrei. Als Krypto-Währungen akzeptiert Bitwala Bitcoins und Ether, die in eigenen Wallets gespeichert werden. Für den Krypto-Währungshandel wird zusätzlich zu den jeweils gültigen Netzwerkgebühren 1 % des Transaktionsvolumens berechnet. Bei Bitcoin-Überweisungen erhebt Bitwala jedoch keine zusätzlichen Gebühren. Zudem erhalten Nutzer Krypto-Dienstleistungen wie ein Steuerreporting für alle Krypto-Währungskäufe und -Verkäufe sowie eine vorgefertigte Steuererklärung.

Alle Details zur Bitwala Debit Mastercard finden Sie hier!

Crypto.com

MCO-Visa-Card (© Crypto.com)
MCO-Visa-Card (© Crypto.com)

Crypto.com ist ein stark wachsendes Start-up aus Hongkong mit der Vision, den Übergang zu Krypto-Geschäften weltweit zu beschleunigen. Die Plattform bietet alle vorstellbaren Dienstleistungen rund um den Zahlungsverkehr mit Krypto-Währungen an. Insbesondere das breite Produktportfolio bezüglich der Kreditkarten zeichnet das Unternehmen dabei aus. Seit Mai 2020 sind die MCO-Visa-Kreditkarten in Europa verfügbar. Aufgrund der weiten Marktabdeckung in Asien, Europa und den USA sind die Kreditkarten des Start-ups derzeit die meist verbreiteten der Welt. Die Zahlungskarten werden mittels eigener App verwaltet, welche alle Anwendungen von Kaufen, Verkaufen, Investieren und Traden von Krypto-Währungen zur Verfügung stellt. Ein Kredit wird hierüber ebenfalls aufgenommen. Die Kreditkarten sind dauerhaft gebührenfrei und sowohl als klassische Plastikkarte als auch Platinum-Metall-Karten in verschiedenen Designs verfügbar. Zusätzlich erhalten Kunden weitere nennenswerte Vorteile wie beispielsweise kostenlose Bargeldabhebungen, ein Cashback-System und Rabatte auf Streaming-Dienste wie Spotify, Netflix oder Amazon Prime. Die MCO-Visa-Karten werden von PayrNet Limited herausgegeben, die eine litauische E-Geld-Lizenz besitzen.

Netcents

Das kanadische Fintech Netcents plant ebenfalls die Einführung eines neuen Kreditkartenprogramms. Netcents trat zwecks der Einführung einer Visa-Karte auf Kryptowährungsbasis dem Fintecht-Fast Track-Programm von Visa bei. Als Backend-Anbieter wird i2c mit direkter Einbindung in das Visa-Netz verpflichtet. Die Firma i2c aus dem Silicon Valley hat eine Software entwickelt, mit der die Einführung des Visa-Produkts von Netcents forciert werden soll. Zudem meisterte das Unternehmen im Jahr 2020 einige Meilensteile durch die Einbindung des Krypto-Zahlungsabwicklungsflusses in das amerikanische ACH-Bankensystem. Auch die Bankkonformität wurde überprüft und genehmigt. Mitte Januar 2021 erhielt Netcents die BIN (Bank Identification Number) und beginnt mit dem Drucken von Karten für die Einführung seiner Kreditkarte. Die nächsten Schritte beinhalten die Einreichung der Formulare bei Visa, Integration der BIN in das Visa-Netz, Integration in die Netzwerke von Apple Pay und Google Pay, Einrichten der BIN beim Kreditkartendrucker und Fertigstellung des Kreditkartenchip-Profils. Sobald diese Schritte abgeschlossen sind, kann das Unternehmen mit der Herausgabe von Netcents-Visa-Karten auf Kryptowährungsbasis beginnen. „Dies wird eine der größten Leistungen in der Geschichte von NetCents sein. Wir erwarten, dass Kryptowährungen von der breiten Masse angenommen werden. Ein Produkt wie diese Visa-Karte wird sehr stark gefragt sein, nachdem wir davon ausgehen, dass das Interesse an Kryptowährungstransaktionen im Jahr 2021 und darüber hinaus zunehmen wird - dies ist lediglich die Spitze des Eisbergs“ erklärt Clayton Moore, Gründer und CEO von NetCents Technology. „Dieser Prozess des Aufbaus und der Dokumentierung unserer Infrastruktur und unserer Compliance verleiht dem Unternehmen überdies zusätzliche Glaubwürdigkeit und bereitet uns auf zukünftige Projekte vor, die ähnliche hohe Offenlegungs- und Transparenzstandards erfordern.“

American Express

American Express beschäftigt sich schon seit längerem mit Kryptowährungen. Im Jahr 2019 führte das Unternehmen eine App ein, die Blockchain - das digitale Hauptbuch hinter vielen Kryptowährungen - verwendet, um Auftragnehmer und Kunden Rechnungen begleichen zu lassen. Nun steigt der Kreditkartenanbieter tiefer in das Krypto-Geschäft ein. Investiert wurde in die Handelsplattform für digitale Assets FalconX, die auch Kryptowährungen vermarktet. Harshul Sanghi, Global Head von Amex, erklärte, dass das Unternehmen in Startups investiere, um neue und aufstrebende Zahlungsökosysteme wie das von FalconX besser zu verstehen und voranzutreiben: „FalconX trägt dazu bei, den immer komplexer werdenden Raum der digitalen Vermögenswerte durch eine Plattform zu vereinfachen, die Entdeckung und Preisfindung an einem Ort bietet.“ Mittlerweile bekunden immer mehr große Unternehmen ihr Interesse an der Krypto-Branche. Dass nun ein traditioneller Akteur wie American Express auf den Krypto-Zug aufspringt, könnte abermals die Aufmerksamkeit weiterer Unternehmen wecken.

 

Das Interesse der Verbraucher und die Investitionen in digitale Währungen wachsen. Aufgrund der Entwicklungen rücken diese in den Fokus von Kreditkartenunternehmen, die digitale Zahlungsmittel vermehrt in ihr Produktportfolio aufnehmen. Mehr dazu lesen Sie hier.

 

Felicitas Schäfer

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